Bioenergie wärmt günstig

Dienstag, 28. Oktober 2014 | Autor: Joachim Berner

Wer mir Bioenergie heizt, heizt günstig. Das belegt ein aktueller Vollkostenvergleich für verschiedene Heizsysteme, den das österreichische Kompetenzzentrum Bioenergy 2020+ veröffentlicht hat. Demnach ist es am günstigsten, seine gute Stube mit einem Scheitholz-Kaminofen mit elektrischer Warmwasseraufbereitung zu wärmen (14,91 Cent pro Kilowattstunde). Die Wärmegestehungskosten einer Pelletsofen/Elektroboiler-Kombination liegen bei 18,17 Cent pro Kilowattstunde. Bei Sole/Wasser- sowie Luft/Wasser-Wärmepumpensystemen und bei Pelletszimmerkesseln liegen sie bei 19,5 Cent. “Durch intensive Forschung und Entwicklung ist es den heimischen Herstellern gelungen, ihre Technologien an den geringen Wärmebedarf von Neubauten anzupassen und in diesem Bereich konkurrenzfähig zu machen”, sagt Bioenergy 2020+-Forscher Christoph Schmidl.

Vergleich berücksichtigt kapital-, betriebs- und bedarfsgebundene Kosten

Für den Heizkostenvergleich haben die Wissenschaftler ein Einfamilienhaus mit einem spezifischen Wärmebedarf von 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter betrachtet und die jährlichen kapital-, betriebs- und bedarfsgebundenen Kosten für die verschiedenen Heizungssysteme ermittelt. Den jährlichen Heizwärmebedarf haben sie mit 8.900 Kilowattstunden, den Warmwasserbedarf pro Jahr mit 2.100 Kilowattstunden angenommen. Die kapitalgebundenen Kosten berücksichtigen die Investitionskosten für die wesentlichen Systemkomponenten sowie die Installationskosten inklusive Mehrwertsteuer. Die Berechnung der kapitalgebundenen jährlichen Kosten erfolgt anhand der Annuitätenmethode, bei der eine Lebensdauer der Anlagenkomponenten von einheitlich 20 Jahren zugrunde gelegt wird. Der Kalkulationszinssatz wurde mit 3,5 Prozent angenommen. Zur Berechnung der Annuität der bedarfsgebundenen Kosten (Strom- und Brennstoffkosten) wird jeweils die durchschnittliche jährliche Preissteigerung der vergangenen 15 Jahre zugrunde gelegt.

Bioenergie: Für jeden Geschmack etwas dabei

Holzheizsysteme bieten eine große Vielfalt an Geräten. Öfen und Herde tragen durch den hohen Strahlungsanteil der Wärme und das optisch ansprechende Sichtfeuer maßgeblich zum Wohlbefinden bei. Komfortabler in der Bedienung und ebenfalls optimal geeignet für den Einsatz in modernen Gebäuden sind Pelletsöfen. Wer auf die Bereitstellung von Warmwasser nicht verzichten und trotzdem mit Scheitholz heizen möchte, findet mit wasserführenden Öfen und Herden optimale Lösungen. Sie geben einen Großteil der Wärme aus der Verbrennung über Wärmetauscher an das Wasser ab, das wiederum in ein Zentralheizungssystem eingespeist oder zur Warmwasserproduktion verwendet werden kann. Wer ein vollautomatisches Heizsystem mit Sichtfenster und Warmwasserbereitung wünscht, für den ist ein Zimmerkessel die richtige Wahl. Kachelöfen können durch den Einsatz von Speichermassen die Wärmeabgabe an den Raum auf ein Kilowatt und weniger reduzieren und sind damit optimale Raumheizgeräte für Gebäude mit einem niedrigen Wärmebedarf. Auf Wunsch sind auch Ausführungen mit Sichtfenster und Warmwasserbereitung möglich.

Internetseite informiert über Wärme aus Holz

Weiterführende Informationen zu „Wärme aus Holz“ finden Interessierte im Internet auf www.waermeausholz.at. Experteninterviews sowie Videos geben Aufschluss über die Wahl des richtigen Heizsystems, das richtige Einheizen oder die Rolle von Holzwärme für Klimaschutz und Volkswirtschaft. Mit dem Mehrwertrechner steht ein praktisches Berechnungswerkzeug zur Verfügung, mit dem Verbraucher und Profis ökonomische und ökologische Parameter eines Heizungsumstiegs ermitteln können. Mit der geografischen Betriebssuche lassen sich rasch Biowärmefachbetriebe, Brennstoff- oder Technologielieferanten sowie Hafnerbetriebe in unmittelbarer Nähe finden. Anschauliche Infografiken und detaillierte Faktenblätter zum Herunterladen und Ausdrucken komplettieren das Angebot. Die Informationsoffensive unter dem Motto „Gute Wärme wächst nach“ ist eine Initiative des Österreichischen Biomasse-Verbandes mit Unterstützung von Bund, Ländern, Europäischer Union sowie der heimischen Biomassebranche.

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