Stroh gehört zu den landwirtschaftlichen Nebenprodukten mit dem größten bislang ungenutzten Potenzial. Das schreibt das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in seinem Report Nr. 13 über Möglichkeiten der energetischen Nutzung von Stroh. So fallen in Deutschland im langjährigen Durchschnitt insgesamt rund 30 Millionen Tonnen Getreidestroh pro Jahr an. Die Projektergebnisse zeigen, dass davon acht bis 13 Millionen Tonnen nachhaltig für eine energetische Nutzung eingesetzt werden könnten. Der nun vom DBFZ veröffentlichte Report enthält eine Fülle weitergehender Informationen und beantwortet unter anderem Fragen wie Wo in Deutschland ist wie viel Stroh nachhaltig verfügbar?, Wie wirkt sich die Entnahme von Reststoffen auf den Bodenkohlenstoffhaushalt aus? oder „Welche Nutzungskonzepte erscheinen aus ökonomischer und technischer Sicht als sinnvoll?“.
Aufbauend auf den Ergebnissen hat das DBFZ ein Computermodell entwickelt, mit dem sich für jeden Standort in Deutschland die Strohbereitstellungskosten berechnen lassen. Durch den Einsatz von modernen geographischen Informationssystemen und hoch aufgelösten Geodaten können ackerflächenbezogene Auswertungen durchgeführt werden. Weiterhin können verschiedene Stroh-Bereitstellungsketten modelliert und die damit verbundenen Kosten ermitteln werden. Darüber hinaus ermöglicht die am DBFZ vorhandene Datenbasis zu verschiedenen Bioenergietechnologien die Durchführung von Wirtschaftlichkeitsrechnungen. Unter der Berücksichtigung regionaler Biomassepotenziale und weiterer Gegebenheiten können so auch Ökobilanzen erstellt und Treibhausgas-Minderungspotenziale berechnet werden.
Den PDF-Download des Reports finden Sie unter http://www.dbfz.de/web/fileadmin/user_upload/DBFZ_Reports/DBFZ_Report_13.pdf