Anstatt 1,5 Milliarden Euro will die Bundesregierung in diesem Jahr nur noch 900 Millionen Euro für Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung bereitstellen, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Das gehe aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Politikerin Daniela Wagner hervor. Wegen fehlender Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten werde vorerst nur die Hälfte der Mittel des Energie- und Klimafonds freigegeben, aus dem der Bund einen Teil der zinsgünstigen Kreditprogramme finanziert. Zusätzliches Geld für Sanierungen hänge dem Ministerium zufolge davon ab, wie sich die Preise für CO2-Zertifikate entwickeln würden.
„Jetzt droht die von der Bundesregierung angekündigte Energiewende schon zu scheitern, bevor sie überhaupt in Gang gekommen ist”, kritisiert Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes. Ohne umfassende öffentliche Förderung seien energetische Sanierungen im Wohnungsbestand nicht finanzierbar, daraus resultierende Mieterhöhungen für Mieter nicht bezahlbar. Für das Gebäudesanierungsprogramm müssten jährlich fünf Milliarden Euro zur Verfügung stehen, um die von der Bundesregierung angestrebte Verdoppelung der Sanierungsquote im Wohnungsbestand erreichen zu können.