Am 29. Juli 2019 ist der globale Erdüberlastungstag. Der Tag markiert den Zeitpunkt im Jahr, bis zu dem die Menschheit so viel von der Erde beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können. Im vergangenen Jahr fiel er noch auf den 1. August.
Erdüberlastungstag zwingt zum Handeln
Ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert die Bundesregierung auf, in der Klimapolitik umzusteuern. In Deutschland wie auf der gesamten Welt würden die Folgen der Übernutzung und der Klimakrise immer sichtbarer. Die Bundesregierung müsse mit einem Klimaschutzgesetz und einem Preis auf Kohlendioxid noch in diesem Jahr gegensteuern sowie wirkungsvolle Anreize zur Ressourcenschonung setzen. “Wir können es uns nicht leisten, noch weiter Zeit zu verlieren und müssen anfangen, konsequent zu handeln. Unsere Wirtschafts- und Lebensweise und die daraus folgende Zerstörung der Umwelt geht auf Kosten der folgenden Generationen”, sagt Jan Göldner aus dem Bundesvorstand der Naturschutzjugend im NABU (NAJU). Myriam Rapior aus dem Bundesvorstand der BUNDjugend ergänzt: “Meine Generation will nicht länger zuschauen, wie wir unserer Lebensgrundlage beraubt werden.”
Hintergrund
Der vom Global Footprint Network berechnete Erdüberlastungstag markiert den Tag, ab dem die Menschen aus ökologischer Sicht über ihre Verhältnisse leben. Das bedeutet, dass die Menschheit vom 1. Januar bis zum 29. Juli 2019 so viel von der Natur verbraucht haben wird, wie die Ökosysteme der Erde im ganzen Jahr erneuern können. Rein rechnerisch beansprucht die Weltbevölkerung mittlerweile 1,75 Erden. Würden alle Menschen weltweit so leben wie in Deutschland, wäre der Erdüberlastungstag sogar schon am 3. Mai gewesen. Kristina Utz von FairBindung fordert deshalb von der Bundesregierung, Projekte für ein solidarisches Miteinander auch auf gesetzlicher Ebene zu stärken und demokratische Kontrolle und Mitbestimmung in der Wirtschaft zu verankern. Es gebe bereits zahlreiche Ansätze solidarischer Wirtschaftsweisen wie Genossenschaften, in denen Menschen fernab von Profitlogik und Wachstumsorientierung wirtschaften würden.