Fernwärme aus erneuerbaren Energien bildet eine Schlüsseltechnologie für das Gelingen der Energiewende. Wie groß das Potenzial der Abwärme von Produktionsstätten oder Rechenzentren ist, zeigt ein neuer Leitfaden.
AGFW sieht großes CO2-Minderungspotenzial in Abwärme
Herausgegeben hat den Leitfaden zur Erschließung von Abwärmequellen für die Fernwärmeversorgung der Energieeffizienz- und KWK-Verband AGFW. “Nach konservativen Schätzungen könnte die Kombination aus Abwärmenutzung in Fernwärmenetzen mit dem Neuanschluss bisher einzelversorgter Gebäude mindestens 19 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen”, erklärt AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. Das entspreche rund 40 Prozent der im deutschen Klimaschutzplan vorgesehenen Einsparungen im Gebäudesektor bis 2030.
Politik muss Hürden für Abwärmenutzung senken
Damit das Potenzial der Abwärme genutzt werden könne, muss die Politik nach Ansicht von Lutsch jedoch die Rahmenbedingungen verbessern. Abwärme sei wegen unterschiedlicher Definitionen in Gesetzen und Förderrichtlinien für viele Unternehmen schwer zu greifen. Im Leitfaden hat der Verband einen Vorschlag formuliert. Das gemeinsam mit Energieversorgern, Planungsbüros und Forschungseinrichtungen erarbeitete Papier soll die Bedeutung der Fernwärme für eine Dekarbonisierungsstrategie hervorheben. „Es wird Zeit, die Abwärme jeglicher Herkunft als 100 % CO₂-frei anzuerkennen und sie damit aus ihrem Dornröschenschlaf herauszuholen“, fordert Lutsch.