Bis zu 1,8 Millionen Liter Heizöl werden die Bewohner der Schweizer Ortschaft Anzère künftig jährlich sparen. Seit Oktober heizen manche der Bewohner ihre Häuser mit Europas größter Pelletsheizzentrale. Die 6,5 Megawatt starke Anlage liefert ihre Wärme über ein 1,7 Kilometer langes Fernwärmenetz an die daran bislang angeschlossenen 15 Wohngebäude und zwei Hotels. 8,7 Millionen Schweizer Franken (derzeit sieben Millionen Euro) hat die CBA SA in das Projekt investiert. 47 Prozent der Unternehmensanteile halten die Haus- und Wohnungseigentümer, 53 Prozent gehören der deutschen Mann Energie. Die Familie des Pelletsproduzenten Markus Mann ist seit vielen Jahren Wohnungseigentümer in dem Walliser Ferienort.
Als die Erneuerung alter Ölheizungen im Dorf anstand, brachte Mann die Idee einer Pelletsheizzentrale in die Diskussion ein. Sie steht nun etwa 350 Meter vor dem Dorf in einem Hang unterhalb der Zufahrtsstraße. Von dort lässt sich das Heizmaterial in die insgesamt 400 Tonnen fassenden Pelletsilos kippen. Die beiden Pelletskessel erhitzen das Leitungswasser auf etwa 80 bis 95 Grad. Über Wärmetauscher gelangt die Heizenergie in die Wohnungen. Das auf 50 bis 60 Grad abgekühlte Wasser fließt anschließend zur Heizzentrale zurück. Die Pellets werden nur 16 Kilometer entfernt im Tal bei Sion aus nachwachsendem Holz hergestellt.
Weitere Informationen: www.chauffageboisanzere.ch