Ein Jahr nach Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes ziehen deutsche Bauunternehmen sowie Planungs- und Architekturbüros eine positive Bilanz: Zwei Drittel der Neubauten heizen mit erneuerbaren Energien, ein Drittel erfüllt die gesetzlichen Vorgaben mit einer Wärmedämmung oder dem Anschluss an ein Wärmenetz. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von TNS Emnid hervor. Im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien hat das Marktfoschungsinstitut 500 Bauunternehmen, gewerbliche Bauträger sowie Architektur- und Planungsbüros zu ihren Erfahrungen mit dem Wärmegesetz befragt.
Seit Anfang 2009 sind Bauherren in Deutschland verpflichtet, einen Mindestanteil des Wärmebedarfs aus Biomasse (mindestens 50 Prozent), Sonnenenergie (mindestens 15 Prozent) oder Erd- beziehungsweise Umweltwärme (min. 50 Prozent) zu decken. Alternativ erkennt das Gesetz auch zusätzliche Dämmmaßnahmen oder die Wärmeversorgung aus Fernwärmenetzen, Abwärme oder Kraft-Wärme-Kopplung an.
„Der erste Jahrestag des Wärmegesetzes ist ein wichtiger Schritt in Richtung der europäischen Klimaziele“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Das Gesetz wird von den Häuslebauern gut angenommen – immerhin wurden im vergangenen Jahr bei zwei von drei Neubauten Solaranlagen, Holz- oder Pelletsheizungen und Wärmepumpen eingesetzt. In etwa 32 Prozent der Fälle wurde der gesetzliche Mindestanteil sogar übertroffen.“
Je nach Standort und technischen Gegebenheiten im Neubau sind unterschiedliche Heizungslösungen mit ihren spezifischen Vorteilen geeignet. Solarthermieanlagen machten 2009 mit 39 Prozent den größten Anteil der verwendeten Heizungstechnologien aus. Dahinter folgen Erdwärme-Heizungen (27 Prozent), Umweltwärme (14 Prozent), Holz- oder Pelletsheizungen (14 Prozent), Biogas- (5 Prozent) und Pflanzenölheizungen (0,9 Prozent).
Als Ursachen für eine Entscheidung für Ersatzmaßnahmen geben 41 Prozent der Befragten Kostengründe an, 21 Prozent verweisen auf die Beschaffenheit oder den Standort des Gebäudes. „Die Anschaffung einer Heizungsanlage ist eine langfristige Investition. Nur weil Heizöl oder Erdgas heute vergleichsweise günstig sind, heißt das nicht, dass das auch in den nächsten 20 Jahren so bleibt“, sagt Mayer. „Die teilweise höheren Investitionskosten für eine Heizung auf Basis regenerativer Energien machen sich durch dauerhaft niedrigere Brennstoffkosten bezahlt – und das gilt auch für die Heizungsmodernisierung.“
Einen interaktiven Heizungsplaner für den Neubau bietet das Portal www.waermewechsel.de.
Quelle: www.unendlich-viel-energie.de