Häuslebauer nehmen deutsches Wärmegesetz an

Mittwoch, 03. Februar 2010 | Autor: Joachim Berner

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes ziehen deutsche Bauunternehmen sowie Planungs- und Architektur­büros eine positive Bilanz: Zwei Drittel der Neubauten heizen mit erneuerbaren Energien, ein Drittel erfüllt die gesetzlichen Vorgaben mit einer Wärme­dämmung oder dem Anschluss an ein Wärmenetz. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von TNS Emnid hervor. Im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien hat das Marktfoschungsinstitut 500 Bau­unter­neh­men, gewerbliche Bauträger sowie Architektur- und Planungsbüros zu ihren Erfahrungen mit dem Wärmegesetz befragt.

Seit Anfang 2009 sind Bauherren in Deutschland verpflichtet, einen Mindestanteil des Wärmebedarfs aus Biomasse (mindestens 50 Prozent), Sonnenenergie (mindestens 15 Prozent) oder Erd- beziehungsweise Umweltwärme (min. 50 Prozent) zu decken. Alternativ erkennt das Gesetz auch zusätzliche Dämmmaßnahmen oder die Wärmeversorgung aus Fernwärmenetzen, Abwärme oder Kraft-Wärme-Kopplung an.

„Der erste Jahrestag des Wärmegesetzes ist ein wichtiger Schritt in Richtung der europäischen Klimaziele“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Das Gesetz wird von den Häuslebauern gut ange­nommen – immerhin wurden im vergangenen Jahr bei zwei von drei Neubauten Solaranlagen, Holz- oder Pelletsheizungen und Wärmepumpen eingesetzt. In etwa 32 Prozent der Fälle wurde der gesetzliche Mindestanteil sogar übertroffen.“

Bilanz nach einem Jahr Nutzungspflicht01

Je nach Standort und technischen Gegebenheiten im Neubau sind unterschied­liche Heizungslösungen mit ihren spezifischen Vorteilen geeignet. Solar­thermie­­­­anlagen machten 2009 mit 39 Prozent den größten Anteil der verwendeten Heizungstechnologien aus. Dahinter folgen Erdwärme-Heizungen (27 Prozent), Umwelt­wärme (14 Prozent), Holz- oder Pelletsheizungen (14 Prozent), Biogas- (5 Prozent) und Pflanzenölheizungen (0,9 Prozent).

Bilanz nach einem Jahr Nutzungspflicht02

Als Ursachen für eine Entscheidung für Ersatzmaßnahmen geben 41 Prozent der Befragten Kostengründe an, 21 Prozent verweisen auf die Beschaffenheit oder den Standort des Gebäudes. „Die Anschaffung einer Heizungsanlage ist eine langfristige Investition. Nur weil Heizöl oder Erdgas heute vergleichsweise günstig sind, heißt das nicht, dass das auch in den nächsten 20 Jahren so bleibt“, sagt Mayer. „Die teilweise höheren Investitionskosten für eine Heizung auf Basis regenerativer Energien machen sich durch dauerhaft niedri­gere Brennstoffkosten bezahlt – und das gilt auch für die Heizungs­moder­nisierung.“

Bilanz nach einem Jahr Nutzungspflicht03

Einen interaktiven Heizungsplaner für den Neubau bietet das Portal www.waermewechsel.de.

Quelle: www.unendlich-viel-energie.de

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