Mit dem Vario Aqua hat die SHT GmbH aus Salzburg einen Ofen entwickelt, der sowohl Holzpellets als auch Scheitholz verbrennt. Vor einigen Jahren hat sie bereits den Kombikessel thermodual TDA herausgebracht. Mit SHT-Geschäftsführer Gerhard Selinger sprach pelletshome.com über die Besonderheiten der Kombitechnik.
Sie haben für die Vario Aqua-Kombiheizung den Energie Genie-Preis bekommen. Was bedeutet die Auszeichnung für Sie?
Die Auszeichnung bedeutet deshalb sehr viel für uns, weil der Preis und die damit in Zusammenhang stehende Grundidee der Energieeffizienz hervorragend auf das Gerät Vario Aqua zutrifft. Das automatische Anzünden des Scheitholzes durch den Pelletsbrenner bringt nicht nur einen Komfortgewinn, sondern kürzt auch die Anheizphase ab. Das sorgt für einen schnelleren Übergang in den Regelbetrieb und mindert schädliche Emissionen während der Startphase. Andererseits verbleiben die sonst üblichen Kesselabstrahlverluste nutzbar im Wohnraum. Im Vergleich zum Beispiel mit einer Fernwärmenutzung benötige ich bei einem hocheffizient arbeitenden Wohnraumgerät bedeutend weniger Ressourceneinsatz an Holz beziehungsweise Pellets, um dieselbe Wärmewirkung zu erreichen. In Wahrheit ist dies die denkbar effektivste Form überhaupt den Brennstoff Holz zu nutzen und dadurch auch umweltpolitisch interessant.
Das Gerät kann abwechselnd mit Scheitholz und Pellets heizen. Wie funktioniert das Zusammenspiel der beiden Brennstoffe?
Das Gerät ist mit einer automatischen Brennstofferkennung ausgestattet. Bei einer Wärmebedarfsanforderung startet grundsätzlich der Pelletsbetrieb. Sobald Scheitholz eingelegt wird erfolgt der Scheitholzabbrand, danach wieder die Fortführung über den Pelletsbetrieb.
Wie ist die Regelung darauf eingestellt?
Nach dem Einlegen des Scheitholzes erkennt ein oberhalb der Scheitholzbrennkammer positionierter Flammtemperatursensor die ansteigenden Temperaturen. Die Regelung schaltet dann die für beide Betriebsarten verwendbaren Luftklappensysteme auf Scheitholzabbrand, das heißt die Primär- und Sekundärluftzuführung zum Verbrennungsprozess erfordert je nach Betriebsart eine individuelle Steuerung. Das Regelungssystem ist ausgesprochen ausgeklügelt. Es ist jetzt nach einer mehrjährigen Probephase marktbereit. Die Techniker von SHT haben hier großartig gearbeitet.
Die Brennkammer für die Pelletsverbrennung befindet sich unterhalb des Sichtfensters. Warum?
Diese Konstruktion erlaubt einerseits ein unmittelbares Anzünden des Scheitholzes, andererseits wird die Pelletsflamme über den darüber liegenden Scheitholzrost aufgespaltet und bietet damit dem Betrachter auch im Pelletsbetrieb ein attraktives Flammbild.
Was war der Grund, ein solches Gerät zu entwickeln?
Es gibt eine wachsende Zahl an Endkunden, die eine zusätzliche Wahlmöglichkeit beim Brennstoff Holz wünschen. Das dabei mitschwingende Gefühl von mehr Unabhängigkeit ist ein zusätzlicher Mehrwert eines Kombigerätes. Die andere Zielgruppe sind traditionell begeisterte Holzheizer, welche den Komfort der automatischen Zündung durch den Pelletsbrenner attraktiv finden.
Ist zum Betrieb des Vario Aqua ein Pufferspeicher notwendig?
Ein Pufferspeicher ist für jeden Scheitholzkessel sinnvoll beziehungsweise vorgeschrieben. Für den Pelletsbetrieb haben wir zusätzlich ein eigenes optimiertes Puffermanagementsystem entwickelt.
Mit dem thermodual TDA haben Sie bereits einen Kombikessel vorgestellt. Inwiefern unterscheidet sich seine Verbrennungstechnik von der des Vario Aqua?
Im Prinzip wurde sehr viel Wissen aus der schon fast zehnjährigen Erfahrung mit dem thermodual TDA in die Entwicklung des Vario Aqua investiert. Der wesentliche Unterschied in der Verbrennungstechnik liegt im oberen Scheitholzabbrand des Wohnraumgerätes. Der TDA ist ein Holzvergaserkessel.
Welche Vorteile bietet eine kombinierte Feuerung?
Bei der kombinierten Feuerung in einem Gerät bleibt die Restwärme für den nächsten Anheizvorgang wesentlich besser nutzbar erhalten. Unsere Geräte sind zusätzlich mit einem hochwertigen Feuerfestbeton ausgestattet, der die vorhandene Wärme im Brennraum hervorragend erhält. Zudem erfolgt, wie schon erwähnt, das Anzünden des Scheitholzes automatisch und reduziert die Dauer der Startphase mit den ungünstigeren Emissionswerten. Bei der Kombitechnik in einem Gerät ist das Zusammenspiel der technischen Funktionen unmittelbarer und effektiver, vorausgesetzt es handelt sich um eine hochwertige Technik.
Geht das nicht zu Lasten des Wirkungsgrades gegenüber reinen Heizgeräten?
Entscheidend für hohe Wirkungsgrade für beide Betriebsarten sind voneinander getrennte Brennkammern, welche jeweils optimal auf die Pellets- beziehungsweise Scheitholzverbrennung abgestimmt sind. Unsere Kombikessel weisen auch in der Praxis hervorragende Werte auf. Sollten schon in Kürze die Kesselwerte vor Ort vermehrt geprüft werden, sind wir darauf sehr gut vorbereitet.
In welchen Ländern wird die Kombitechnik besonders angenommen, in welchen weniger?
Die Kombitechnik ist in allen Märkten mit Biomassetradition attraktiv. Allerdings gibt es doch viele Marktgebiete, in denen eine größere Anzahl Endverbraucher nicht bereit ist, auch in eine hochqualitative Technologie zu investieren. Deshalb sind Deutschland und Österreich, teilweise auch die Schweiz, jene Märkte, in denen eine hochwertige Kombiheiztechnik besonders angenommen und geschätzt wird.
Weitere Informationen: www.sht.at
Ich bin von der Technik seit iiniger Zeit begeistert und freue mich auf meinen Vario, der im Oktober geliefert wird
Hallo,
ich bin schon seit Jahren Fan dieser Idee.
Hatte vor 30Jahren eine Wärmepumpe und stehe nun kurz vor der Entscheidung, den SHT vario aqua zu kaufen und damit mein 141 qm Effizienz Haus (KfW 70) zu beheizen.
Nun bin ich auf der Suche nach jemanden, der mir seine Erfahrungen mit dem vario mitteilen kann…
Gruß, Thomas
Ich habe in Deutschland über Probleme mit meiner Pelletanlage von SHT mit der Firma einigen Kontakt gehabt. Nach all den Jahren mit diversen Firmenkontakten dieser Branche bin ich nach wie vor schockiert, wie arrogant und maximal oberflächlich man mir dort mehrfach entgegen getreten ist, nachdem der Außendienst mir nicht helfen konnte. Ich rate davon ab, es gibt genug Firmen, die sich gern um Kunden kümmern.