Auch im vergangenen Jahr hat es keine Initialzündung für die Wärmewende gegeben. So lautet das zentrale Ergebnis der Jahresbilanz der deutschen Heizungsindustrie. Im Gegenteil: Erdgas gewinnt, Biomasse verliert.
Jahresbilanz der deutschen Heizungsindustrie: Biomasse erleidet Minus
Mit 492.500 abgesetzten Geräten und einem Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr stellt die Gas-Brennwerttechnik nach wie vor die am meisten nachgefragte Heiztechnologie dar. Wärmepumpen landeten auf Platz zwei der Absatzstatistik mit 84.000 verkauften Geräten und einem Plus von acht Prozent. Danach folgt die Öl-Brennwerttechnik mit 58.500 Geräten (minus drei Prozent). Nicht zufriedenstellend lief das Geschät für die Hersteller von Biomasseheizungen. Sie mussten mit 24.000 verkauften Geräten ein Minus von neun Prozent hinnehmen. Am häufigsten wurden in diesem Segment moderne Pelletsheizungen nachgefragt (12.500 Geräte, minus drei Prozent), gefolgt von Scheitholzkesseln (8.500 Geräte, minus neun Prozent) und Hackschnitzelheizanlagen (3.000 Geräte, plus vier Prozent). Thermische Solaranlagen wurden ebenfalls weniger nachgefragt. Die abgesetzte Kollektorfläche lag mit 573.500 Quadratmetern acht Prozent unter dem Ergebnis von 2017.
Jahresbilanz der deutschen Heizungsindustrie: Neubau sorgt für Plus
Zwar konnten die im Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) organisierten Hersteller mit 732.000 abgesetzten Wärmeerzeugern insgesamt ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Dieses Plus resultiert jedoch ausschließlich aus dem nach wie vor dynamischen Neubaugeschäft. “Rund 600.000 Geräte gingen im vergangenen Jahr in die Bestandssanierung. Bei circa zwölf Millionen veralteten Anlagen im Bestand ist die jetzige Modernisierungsquote zu gering”, sagt BDH-Präsident Uwe Glock zur Jahresbilanz der deutschen Heizungsindustrie. Die Politik müsse endlich Anreize setzen, um das reichlich vorhandene private Kapital für den Klimaschutz zu mobilisieren. Die rund 75.500 Beschäftigten der 104 im BDH organisierten Unternehmen haben 2018 einen weltweiten Umsatz von 15,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. 680 Millionen Euro investierten die Hersteller in Forschung und Entwicklung, hauptsächlich in die Digitalisierung.