Österreich ist auf dem besten Weg, seine Energie- und Klimaziele zu verfehlen. Darauf weist der Verbandspräsident Peter Püspök von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) hin.
Klimaziele: Vorläufige Energiebilanz dokumentiert Rückgang bei erneuerbaren Energien
Ziele für den Energieverbrauch, die Erzeugung erneuerbarer Energien und die Reduktion von Treibhausgasemissionen bis 2020 hat sich Österreich vor zehn Jahren gesetzt. “Mit der Veröffentlichung der Energiestatistik durch die Statistik Austria für 2018 ist nun klar, dass alle drei Energie- und Klimaziele in weite Ferne rücken”, sagt EEÖ-Präsident Peter Püspök. So sei der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Energieversorgung von 2016 auf 2017 um 1,5 auf 32 Prozent gesunken. Püspök erwartet, dass es 2018 einen weiteren Rückgang gegeben hat. Der Energieverbrauch sei aufgrund relativ hoher Temperaturen im Winter und das Abschalten eines Hochofens zwar unter dem Durchschnitt gelegen, andererseits sei 2018 ein unterdurchschnittliches Jahr für die Produktion aus Wasserkraft und Windkraft gewesen. “Insgesamt muss aber gesagt werden, dass die große Gefahr besteht, dass das österreichische EU-Ziel 2020 von 34 Prozent erneuerbare Energien nicht erreicht wird und Strafzahlungen anfallen”, erklärt Püspök.
EEÖ fordert koordinierte Klimaschutzmaßnahmen
Laut dem EEÖ-Verbandspräsidenten zeigen aktuelle Prognosen des Wegener Centers in Graz, dass die Emissionen bis 2020 deutlich vom Zielkurs abzuweichen drohen. Deshalb seien koordinierte Aktivitäten zum Klimaschutz von Bund und Ländern notwendig. Warum man im Finanzministerium und den ebenfalls verantwortlichen Ländern bereits 2020 eher Strafzahlungen in Kauf nehme anstatt auf wertschöpfende Investitionen in Österreich zu setzen, sei ihm ein Rätsel. Vor allem technische Lösungen wie erneuerbare Energien würden sich rasch und effizient für die Volkswirtschaft umsetzen lassen. “Wir stehen bereit und gehen davon aus, dass die nächste Regierung den Kurs in Richtung einer ernst zu nehmenden Energie- und Klimapolitik setzt.”