Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH bekommt erstmals Pellets auf dem Seeweg

Donnerstag, 24. Oktober 2013 | Autor: pelletshome

Durch einen Pellets-Direktimport per Schiff sorgt die Raiffeisen Bio Brennstoffe GmbH für eine Versorgungssicherheit im norddeutschen Raum. Die Einfuhr per Schiff ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoller, als kleine Mengen Pellets mit dem LKW zu importieren. Vertriebspartner vermarkten die Pellets an die Endkunden.

Passende Bedingungen für den Schiffs-Transport

Der Himmel ist zwar grau und wolkenverhangen, aber es regnet nicht. Zum Glück. Denn Regen wäre Gift für die Ladung im Bauch der „Atlantic“. Das 80 Meter lange Motorschiff hat knapp 3.000 Tonnen Holzpellets an Bord. Und die können nur umgeschlagen werden, wenn es absolut trocken ist. „Ansonsten würde die Ware aufquellen und wäre hinüber“, sagt Martin Kuhmann, Qualitätsmanager der Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH, einer Beteiligungsgesellschaft der AGRAVIS Raiffeisen AG.

Lagerung bis hin zur Vermarktung

Ein Autokran befüllt zwei Lkw, die über viele Stunden hinweg zwischen Schiffsanlegestelle und einer Lagerhalle in rund 100 Meter Entfernung pendeln. Die Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH mit Sitz in Münster hat das Gebäude angemietet, um die Pellets dort bis zur Vermarktung an die Endkunden fachgerecht lagern zu können.

Vertrieb von Importpellets

Es ist das erste Mal, dass das Unternehmen Importware per Schiff nach Deutschland kommen lässt. „Wir brauchen diese Mengen, um die Versorgungssicherheit unserer Kunden im norddeutschen Raum zu gewährleisten“, sagt Martin Kuhmann. Denn Pelletheizungen werden in Deutschland immer beliebter. „Und da macht es sowohl ökologisch als auch ökonomisch mehr Sinn, große Volumina per Schiff einzuführen als kleinere Mengen per Lkw aus dem Ausland heranzuschaffen“, so der Experte. Von fünf dezentralen Lagern aus vertreiben die Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH und ihre Verbundpartner Holzpellets in der Nordhälfte Deutschlands.

Importpellets – schlechtere Qualität?

Sorgen, die jetzt eingeführte Importware sei von minderer Qualität als die in Deutschland produzierten Pellets, sind unbegründet. „Sie erfüllen mit ENplus A1 die beste Norm“, betont Martin Kuhmann. Heißt: Die mit 400 bar zusammengedrückten Pellets haben einen Durchmesser von sechs Millimetern, die Länge variiert zwischen 3,15 und 40 Millimetern. Sie werden mit einem Feinanteil von unter einem Prozent vor Anlieferung bei den Kunden verladen. Dafür wurde in der angemieteten Lagerhalle in Bremerhaven eigens eine Anlage mit doppelter Siebung und zusätzlicher Absaugung installiert.

Qualität von A bis Z

ENplus A1 steht für eine lückenlose Qualitätskontrolle, sodass auch unmittelbar bei der Anlieferung Überprüfungen stattfanden. Martin Kuhmann warf in der Lagerhalle sein geschultes Auge auf die Pelletberge, auch die Temperatur der Ware hatte er im Blick. Sie sollte zwischen 33 und 38 Grad Celsius liegen. Und bei jeder zweiten Lkw Entladung hielt Dirk Schumacher von der Eurocargo Services aus Hamburg eine lange Stange mit einem kleinen Auffangbehälter in den Pelletstrom.

Pellets-Proben geben Auskunft

Jeweils zehn Mal entnahm er so Proben. „So bekommen wir ein aussagekräftiges Muster über die Qualität der Pellets“, erklärte Schumacher. Die Proben werden in einem externen Labor auf 15 Parameter wie Abrieb, Aschegehalt, Feuchtigkeit und Heizwert überprüft.

Weitere Schiffsladungen in Aussicht

Die in Bremerhaven zwischengelagerten Pellets werden von norddeutschen Partner Genossenschaften vermarktet. Im November und Dezember erwartet die Raiffeisen Bio-Brennstoffe GmbH weitere Schiffsladungen.

 

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2 Kommentare

  1. heinrich sagt:

    Toll und das Transportschiff fahrt mit giftigem Schweroil durch die Welt Toll

  2. Hans Burmann sagt:

    Heinrich hat leider keine Ahnung- denn das Schiff ist immer noch die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Alternative zum Transport. Am Import kommt Deutschland nicht vorbei. Landstrom und schwefelfreier Treibstoff sind erst der Anfang. Auch Aida baut jetzt Katalysatoren ein und da dient der Transport dem “Just for Fun”.
    Selbstverständlich fährt Heinrich ein Auto mit KAT -oder ? 3.000 t sind übrigens ca. 120 LKW- Ladungen.
    Der weit größere Teil – Industrieware-, meist für Großverbraucher wie öffentliche Einrichtungen (Schulen, Schwimmbäder etc.) kommt via Straßentransport als Streckengeschäft aus dem Osten. Mit 1000 l Diesel an Bord, damit man nicht in “D” tanken muss. (natürlich Mautfrei …)
    Genau so Sinnfrei wie Atomstrom aus Frankreich, Öl aus der Wüste usw.- Es wird wohl noch dauern – fangen wir endlich an !

    Gruß aus Kiel

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