Die Diskussion um die 65-Prozent-EE-Regel für neue Heizungen sorgt für einen Anstieg bei Gas und Öl. Das zeigen die neue Branchenzahlen.
Fossile Heizungen gewinnen an Zuspruch
Neue Heizungen werden in Deutschland 2023 stark nachgefragt. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mitteilt, wuchsen die Verkaufszahlen im Wärmeerzeuger-Markt im ersten Quartal 2023 um 38 Prozent auf 306.500 verkaufte Anlagen. Besonders stark ist der Boom zwar bei den Verkäufen von Wärmepumpen, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 111 Prozent auf 96.500 Geräte gestiegen sind. Mit 160.000 Anlagen führen aber Gasheizungen nach wie vor unangefochten. Sie legten im ersten Quartal 2023 wieder zu – um 14 Prozent –, nachdem sie im Vorjahr um 8 Prozent zurückgegangen waren. Ölheizungen konnten ihren Absatz im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppeln. Allerdings erreichen sie mit 21.500 verkauften Anlagen nur einen Marktanteil von 7 Prozent. Damit liegen sie aber noch vor Biomasseheizungen mit 20.500 Anlagen (plus 7 Prozent). Pellets verloren an Bedeutung und mussten einen Rückgang von 11 Prozent hinnehmen.
Branchenverband erwartet weiteres Wachstum
Der BDH kritisiert die massive Kürzung der staatlichen Förderung für Biomasseheizungen seit August, die er für die negative Entwicklung verantwortlich macht. „Wir sind besorgt wegen des Ungleichgewichts beim Wachstum. Während die Wärmepumpenhersteller am Limit arbeiten, gibt es noch großes Potenzial bei der Biomasse, die als klimaneutraler und erneuerbarer Energieträger ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende leisten kann“, sagt Hauptgeschäftsführer Markus Staudt. Bei der künftigen Marktentwicklung in der Heizungsbranche bleiben die unsteten Energiepreise seiner Einschätzung nach mit eher steigender Tendenz ein wichtiger Faktor. Hohe Inflation und steigende Zinsen könnten zudem zu einer Verringerung der Kaufkraft führen. Ein weiteres Hemmnis stellt der Markteinbruch beim Neubau von Gebäuden dar. Trotzdem erwartet der BDH beim Absatz von Wärmeerzeugern ein anhaltendes Wachstum von deutlich über 10 Prozent, an dem die Wärmepumpen den größten Anteil haben werden.