Es braucht 100 Prozent erneuerbare Wärme für mehr Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen. Mit dieser Botschaft eröffnete Hans-Josef Fell, ehemaliger Grünen-Bundestagsabgeordneter und Präsident der Energy Watch Group, das Forum Regenerative Wärme bei der Intersolar Europe 2014 in München.
Erneuerbare Wärme macht unabhängig
“Die Abhängigkeit von Russland ist Ursache für die Ohnmacht der EU in der Ukraine-Krise”, erklärte der Energiepolitiker. Er wies daraufhin, dass 38 Prozent des Erdgases in Deutschland aus Russland komme, 35 Prozent des Erdöls und 25 Prozent der Steinkohle. Zugleich warf er einen kritischen Blick auf die aktuelle politische Debatte über erneuerbare Energien, in der es vor allem um Kosten und Vergütungen gehe. Stattdessen wies er auf die Herausforderungen wie Erderwärmung und Energiesicherheit hin, zu deren Lösung erneuerbare Energien beitragen würden.
Anteil von Ökostrom durch Kombinationen steigern
Bei der Wärmebereitstellung spielen die erneuerbaren Energien im Gegensatz zur Stromerzeugung bislang eine geringe Rolle. Um ihren Ausbau im Wärmemarkt beschleunigen zu können, braucht es laut Fell eine Verbindung von Strom- und Wärmemarkt. So lasse sich durch die intelligente Vernetzung verschiedener Technologien zum Beispiel überschüssiger Ökostrom in Wärmenetzen nutzen. “Der Einsatz von Solarstrom zur Wärmebereitstellung ist kein Ersatz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zur Solarthermie”, sagte er.
Forum informierte über Ökowärmetechnologien
Das Forum Regenerative Wärme informierte während der Intersolar Europe 2014 vom 4. bis 6. Juni 2014 über ökologische Heizsysteme wie Pelletskessel, Solarthermieanlagen und Wärmepumpen. Experten aus Wirtschaft und Forschung berichten in ihren Vorträgen über innovative Technologien, aktuelle Projekte und die Notwendigkeit alternativer Energien.