Biomasse hat sich in Österreich mit einem Anteil von 53 Prozent zum bedeutendsten erneuerbaren Energieträger entwickelt. Das zeigen die Basisdaten Bioenergie 2021, die der Österreichische Biomasse-Verband veröffentlicht hat.
Basisdaten Bioenergie 2021: Moderne Holzheizungen senken Feinstaubausstoß
661.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzheizkessel oder Holzöfen als Hauptheizsystem. Gestärkt durch die steigenden Öl- und Gaspreise sowie Förderprogramme von Bund und Ländern steigen die Verkaufszahlen für Biomassekessel laut der Basisdaten Bioenergie 2021. Gleichzeitig sinken die Feinstaubemissionen. Wie das? “Das liegt daran, dass moderne Biomassefeuerungen neben fossilen Heizsystemen auch alte Festbrennstoffheizungen mit hohen Emissionswerten ersetzen”, erklärt Forstassessor Peter Liptay vom Österreichischen Biomasse-Verband. Insgesamt wird die Raumwärme der österreichischen Haushalte zu über 40 Prozent aus Biomasse erzeugt. Dazu trägt auch die biogene Fernwärme bei. Fast die Hälfte der Fernwärme in Österreich ist biogener Natur. Die in etwa 2.400 dezentralen Biomasseheizwerken und 150 Holzkraftwerken erzeugte Heizenergie hat sich in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdreifacht.
Biomasse muss beim Strom noch aufholen
Bei der Elektrizität sieht es den Basisdaten Bioenergie 2021 zufolge anders aus. Nur 6,4 Prozent des Stromaufkommens in Österreich basieren auf Biomasse. Aufgrund der auslaufenden Tarife nach dem Ökostromgesetz ist die Einspeisemenge von Strom aus fester Biomasse 2020 im Vergleich zu den früheren Jahren sogar um 20 Prozent auf etwa 1,6 Terawattstunden gesunken. Auch Informationen zum Energieeinsatz im Verkehr liefert die 68-seitige Broschüre. Mit den vorhandenen Biomassepotenzialen sei der komplette Umstieg der Land- und Forstwirtschaft von fossilem Diesel auf Holzdiesel möglich. “Angesichts des auch 2020 ungebrochen hohen Anfalls an Borkenkäferholz wäre das eine sinnvolle Verwertungsmöglichkeit für die steigenden Mengen minderwertiger Holzsortimente aus der Forstwirtschaft”, sagt Liptay.