Am 21. Juni 2019 haben die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) die Baugenehmigung für Deutschlands größte Solarthermieanlage erhalten. Bis Ende des Jahres sollen 1.088 Sonnenkollektoren der Firma Arcon-Sunmark am Römerhügel installiert sein. Ihre Energie werden sie in das Ludwigsburger Wärmenetz liefern.
Solarthermieanlage erzeugt Wärme für 300 Haushalte
SWLB-Geschäftsführer Bodo Skaletz, Kornwestheims Oberbürgermeisterin Ursula Keck, Ludwigsburgs Oberbürgermeister Werner Spec und SWLB-Geschäftsführer Christian Schneider (im Foto von links) freuen sich über den Baubeginn. Zumal die Zahlen ihres Projekts für die Solarthermie in Deutschland beeindruckend sind: Neun Megawatt wird die Solarthermieanlage an Leistung liefern. 5.500 Megawattstunden Wärme wird sie pro Jahr erzeugen und damit 3.700 Tonnen Kohlendioxid vermeiden. 300 Durchschnittshaushalte lassen sich mit der umweltfreundlichen Energie versorgen. Das Projekt wird 15 Millionen Euro kosten. Zwei Drittel davon steuert der Bund als Förderung bei.
Stadtwerke legen Wärmenetze zusammen
Drei Jahre hat SWLB an der Planung und Genehmigung der Solarthermieanlage gearbeitet. Dabei hat der städtische Energieversorger das Kunststück geschafft, benachbarte Flächen in zwei verschiedenen Gemarkungen, in Ludwigsburg und Kornwestheim, mit unterschiedlichen baurechtlichen Voraussetzungen für das Kollektorfeld zusammenzuführen. Das Solarprojekt ist in eine größere Modernisierungsmaßnahme eingebunden. So schließt SWLB drei Fernwärmeinseln an das Ludwigsburger Verbundnetz an. Im Rahmen des Netzzusammenschlusses verlegt SWLB rund fünf Kilometer an Leitungsrohren.
Solarspeicher befindet sich bereits im Bau
Die Solarthermieanlage wird ihre Energie in einen 20 Meter hohen, 2.000 Kubikmeter fassenden Wärmespeicher mit einem Durchmesser von 14 Metern gespeist. Bereits seit Januar hat die österreichische Firma Kremsmüller Industrieanlage die Elemente für den Wassertank gefertigt. Er entsteht neben einem Holzheizkraftwerk in Ludwigsburg, das SWLB betreibt. Im April fanden die Bohrarbeiten für insgesamt 24 Bohrpfähle des Fundaments statt. Anfang Juni wurde die Fundamentplatte betoniert. Derzeit wird der Wärmespeicher montiert. Ab Ende September sollen Arbeiten an der Isolierung stattfinden, um den Speicher gegen Mitte Oktober mit Wasser füllen zu können. Für Anfang Dezember planen die Stadtwerke die Inbetriebnahme des Wärmespeichers.