Biomassenutzung bei einem hohen CO2-Preis
Wie die optimale Rolle der begrenzt verfügbaren Biomasse in der nationalen Energiewende und was die vorrangigen Zielmärkte für Bioenergieträger sind, hat das Forschungsvorhaben SoBio untersucht.
Biomasse optimal für Energiewende nutzen
Energie aus Biomasse trägt wesentlich zur Deckung der Energiebedarfe im Verkehrs-, Wärme- und Stromsektor bei. Sie wird auch zukünftig im Einklang mit bestehenden erneuerbaren und fossilen Energieträgern eine relevante Option zur Energieversorgung darstellen. Im gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) realisierten Vorhaben “SoBio – Szenarien einer optimalen energetischen Biomassenutzung bis 2030 und bis 2050″ hat das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) 111 verschiedene Bioenergieoptionen sehr detailliert in Szenarien modelliert. “Die im Vorhaben erarbeiteten Modellierungsergebnisse haben gezeigt, dass die Biomasse ihren kostenoptimalen Nutzen insbesondere in solchen Sektoren hat, in denen eine direkte Elektrifizierung nicht oder nur eingeschränkt möglich ist”, erklärt DBFZ-Wissenschaftlerin Kathleen Meisel. Energie aus Biomasse bleibt ihrer Ansicht nach für das Gelingen der Energiewende unverzichtbar.
Welche Biomasse wo sinnvoll eingesetzt wird
Laut dem verwendeten BENOPT-Modell wird im Wärmesektor die größte Biomassemenge in Form von Hackschnitzeln aus Holzreststoffen und Miscanthus für Hochtemperatur-Industrieanwendungen genutzt. Im Stromsektor ist der Einsatz von Biogas aus heimischen vergärbaren Rest- und Abfallstoffen oder Mais sowie geringere Mengen Altholz in Altholzheizkraftwerken zur flexiblen Bedarfsdeckung der Residuallast langfristig die kosteneffizienteste Option. Im Verkehrssektor sollte der Straßen- und Schienenverkehr kostenoptimal elektrifiziert werden. Langfristig wird Biomasse so als Biokerosin im Flugverkehr und als verflüssigtes Biomethan im Schiffsverkehr eingesetzt. Die erarbeiteten Ergebnisse wurden in einem Abschluss-Workshop am 20. April 2023 mit insgesamt 292 Teilnehmenden eingeordnet und diskutiert. Die zugrundeliegenden Annahmen sowie die wesentlichen Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind auf der Projektwebseite www.dbfz.de/sobio dargestellt.