Die deutsche Pelletsbranche verabschiedet sich von dem Umweltzeichen Blaue Engel. Vor dem Hintergrund der geltenden ordnungsrechtlichen Anforderungen, die sich am Rande des technisch Möglichen bewegen würden, sei eine darüber hinausgehende Zertifizierung durch den Blaue Engel für Pellets- und Hackschnitzelfeuerungen nicht mehr aussagekräftig, begründen der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) und 18 Kesselhersteller ihre Abkehr.
Branche sieht geringen Spielraum für weitere Schadstoffreduzierung
Die Blaue Engel-Träger haben in diesem Jahr die Vergaberichtlinien für die Holzkessel überarbeitet und unter anderem den Staubgrenzwert auf 15 Milligramm pro Kubikmeter herabgesetzt. Gesetzlich erlaubt sind 20 Milligramm. Den verschärften Anforderungen hält der DEPV entgegen, dass der technische Spielraum zur weiteren Reduzierung von Schadstoffen bei modernen Pellets- und Hackschnitzelfeuerungen äußerst gering ausfalle. “Zur Fortführung einer effektiven Luftreinhaltung sollte die Bundesregierung daher dafür sorgen, dass die in der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung gesetzten Fristen zur Nachrüstung oder Stilllegung von Altanlagen korrekt umgesetzt und kontrolliert werden”, heißt es in der Stellungnahme.
Blaue Engel hat technische Weiterentwicklung angestoßen
In der Vergangenheit, schreiben die Kesselhersteller in ihrer Stellungnahme, habe der Blaue Engel durch seine hohen Anforderungen an ein besonders gutes Emissionsverhalten die technische Weiterentwicklung von Pellets- und Hackschnitzelfeuerungen angetrieben. Parallel habe aber die Bundesregierung in der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) die weltweit strengsten Grenzwerte für Staubemissionen gesetzt. Die Herstellung von emissionsarmen, modernen Holzfeuerungen sei somit ein zentrales Anliegen der Branche. Ihre Holzfeuerungen würden den hohen Vorgaben bei der Luftreinhaltung auch ohne Filtertechnik gerecht.