Wärmepumpen sollen mit dem Blauen Engel ausgezeichnet werden können, wenn sie unter anderem mit natürlichen Kältemitteln arbeiten. Das hat die Jury Umweltzeichen des Umweltbundesamts beschlossen.
Wärmepumpen sollen klimaschonend und leise heizen
Wärmepumpen müssen frei von halogenhaltigen Kältemitteln sein, je nach Wärmequelle und Temperaturbereich eine jahreszeitbedingte Mindest-Leistungszahl aufweisen und eine Anzeige für Energieeffizienz besitzen, wenn sie den Blauen Engel erhalten sollen. Außerdem dürfen sie bei Leistungen bis einschließlich 20 Kilowatt nicht lauter als maximal 60 dB(A) arbeiten, bei Leistungen darüber darf der nach der Norm DIN EN 12102-1:2018-02 gemessene A-bewertete Schallleistungspegel höchstens 65 dB(A) betragen. Die Hersteller müssen zudem Maßnahmen zur Gewährleistung eines langjährig effizienten und stabilen Gerätebetriebs nachweisen, indem sie Ersatzteile und Softwareupdates für mindestens 15 Jahre bereithalten. Ein Benutzerhandbuch muss erläutern, welche Einstellmöglichkeiten die Effizienz positiv oder negativ beeinflussen können und wann die Einstellung eines reduzierten Nachtbetriebs sinnvoll ist. Schließlich sehen die Vergabekriterien des Umweltzeichens unter anderem vor, dass die Hersteller Werkzeuge und Schulung für die fachgerechte Planung, Installation inklusive eines hydraulischen Abgleiches, Wartung und Entsorgung der Geräte durch Fachbetriebe anbieten.
DUH fordert bessere Förderung für Wärmepumpen mit Blauem Engel
„Der Blaue Engel für Wärmepumpen ist eine gute Entscheidungshilfe für Bürgerinnen und Bürger, die den Wechsel zu einer Wärmepumpe planen und eine klima- und umweltfreundliche Wahl treffen möchten”, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hatte die Kriterien maßgeblich mitentwickelt. Resch ruft die Hersteller auf, ihre neuen Produkte auf die Kriterien hin zu optimieren und künftig auf natürliche Kältemittel, erhöhte Effizienzwerte und Lärmvermeidung zu achten. Verbraucherinnen und Verbrauchern empfiehlt er, bei der Gerätewahl auf die Einhaltung der Mindestanforderungen zu achten. Und vom Bundeswirtschaftsministerium fordert er, den Kauf von Wärmepumpen mit dem neuen Siegel besonders zu fördern. Bisher wurden in Wärmepumpen vorwiegend fluorierte Kältemittel (F-Gase) eingesetzt, die mit ihrem hohen Treibhauspotenzial das Klima anheizen. Neuere F-Gase, die weniger schädlich wirken, gehören jedoch zur Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS), welche laut DUH große Umwelt- und Gesundheitsrisiken bergen. Die von über den Blauen Engel geforderten natürlichen Kältemittel hingegen gefährden weder das Klima noch die Umwelt noch den Menschen.