Naturschutz und Energiewende mit Biomasse müssen kein Gegensatz sein. Das beweist die neue Broschüre “Energiewende & Biomassenutzung”, die der Österreichische Biomasse-Verband gemeinsam mit Umweltverbänden veröffentlicht hat.
Bei Energiewende den Naturschutz nicht vernachlässigen
Die Publikation zeigt gemeinsame Lösungsansätze für eine naturverträgliche Nutzung des heimischen forstlichen Biomassepotenzials. Denn in Österreich ist der Holzvorrat im Wald seit den 1960er-Jahren um die Hälfte auf beinahe 1,2 Milliarden Festmeter gestiegen. Deshalb soll die Holznutzung forciert werden, um fossile Brennstoffe und energieintensive Materialien wie Beton, Plastik oder Stahl durch Holz zu ersetzen. Die intensive Nutzung der forstlichen Biomasse löst bei Naturschutz-VertreterInnen allerdings Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Biodiversität aus. “Der alleinige Ausbau erneuerbarer Energieträger kann den Energiebedarf in Österreich nicht decken. Die Energiewende erfordert eine massive Senkung des Bruttoinlandsverbrauchs an Energie”, fordert aus diesem Grund Professor Reinhold Christian. Als Vorsitzender von Umwelt Management Austria und Präsident des Forums Wissenschaft & Umwelt ist er Mitherausgeber der Broschüre.
Pilotprojekt demonstriert Einklang von Biodiversität und Holznutzung
“Um dem steigenden Holzbedarf und gleichzeitig dem Naturschutz gerecht zu werden, ist eine multifunktionale Waldwirtschaft notwendig, die das Biodiversitätsmanagement ständig im Blick behält und konkrete Naturschutzmaßnahmen in das laufende Tun integriert”, fordert Umweltdachverbands-Präsident Franz Maier. Erfahrungswerte würden sich beim LE-Projekt “Biodiversität und multifunktionale Bewirtschaftung im Wald” der Österreichischen Bundesforste gewinnen lassen. Ziel des Vorhabens ist es, WaldbewirtschafterInnen praxistaugliche Handlungsempfehlungen zur Förderung von Arten und Lebensräumen zu geben. Ein vorbildliches Zusammenspiel von Waldbewirtschaftung und Naturschutz zeigen die im Folder enthaltenen Best-Practice-Beispiele. Der Forstbetrieb Stift Altenburg im Waldviertel beispielsweise weist trotz extremer Trockenheit eine üppige Naturverjüngung aus Bergahorn, Buche, Eiche und Tanne auf. Dabei macht er sich die Brombeere als Schattenspender, den Eichelhäher als Pflanzhelfer und Biodiversitätsflächen als Wildäsung zunutze. Und das unweit gelegene Holzkraftwerk Rastenfeld produziert aus Schadholz aus 20 Kilometer Umkreis rund um die Uhr Strom und Wärme.
Sie können die kostenlose Broschüre “Energiewende & Biomassenutzung” unter office@biomasseverband.at anfordern.