Wärme aus Biomasse versorgt in Riedlingen auf der Schwäbischen Alb die Berufliche Schule, ein Pflegeheim sowie ein Wohn- und Ärztehaus. Finanziert wird es über Contracting.
Contracting
Contracting macht es möglich, ohne eigene Finanzmittel und technisches Know-howen ergetisch zu sanieren. Oder wie in Riedlingen ein ökologisches Wärmenetz aufzubauen. Gespeist wird es von einem 330-Kilowatt-Holzpelletskessel und ein 740-Kilowatt-Biomethan-Gaskessel. Die neue Heizzentrale versorgt fünf Gebäude und spart jedes Jahr rund 210 Tonnen Kohlendioxid ein. Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hat das Ausschreibungsverfahren des Landkreises Biberach begleitet. Den Zuschlag hat die Firma ENGIE Deutschland erhalten. Die Berufliche Schule und das Wohn- und Ärztehaus sind Eigentum des Landkreises, das mitversorgte Pflegeheim der St. Elizabeth-Stiftung gehört der Stiftung. Beide Institutionen haben die Wärmeversorgung ohne eigene Finanzmittel und Fachwissen energetisch modernisieren lassen. “Ziel war ein verringerter Energiebedarf durch Effizienzmaßnahmen in den Gebäuden des Landkreises sowie eine mehrheitlich erneuerbare Wärmeversorgung über ein Wärmenetz”, erklärt Anders Berg, Leiter des Kompetenzzentrums Contracting der KEA-BW.
Wie Energieliefer-Contracting funktioniert
ENGIE investierte 1,1 Millionen Euro in die Baumaßnahmen. Der Betrieb der Heizungsanlage läuft ebenfalls über das Unternehmen, die Vertragslaufzeit beträgt 15 Jahre. Bei dem Energieliefer-Contracting hat ENGIE als Energiedienstleister folgende Aufgaben übernommen: Planung, Bau, Finanzierung, Betrieb, Wartung und Instandhaltung der neuen Heizzentrale sowie die Umsetzung von möglichen Einspar- und Sanierungsmaßnahmen zu. Das Unternehmen refinanziert seine Investition über einen Grundpreis für die Wärmeerzeugung, für das Nahwärmenetz und für die Effizienzmaßnahmen, einen Arbeitspreis sowie einen Servicepreis. Nach der Vertragslaufzeit gehören die Anlagen dem Landkreis.