Michael Lerpscher
COVID-19-Pandemie und die Folgen für die Pelletsbranche – dazu haben wir vor Kurzem eine Gesprächsreihe gestartet. Im zwölften Interview gibt Michael Lerpscher vom Pelletslieferanten Präg eine Einschätzung zu den Folgen der Conorakrise.
Herr Lerpscher, hält die Pandemie Ihre Kundinnen und Kunden davon ab, Pellets zu bestellen?
Wir stellen bis dato keine großen Auswirkungen auf das Kundenverhalten fest. So sehen wir zum Beispiel keine Hamsterkäufe oder Auftragsstornierungen.
Unter welchen Sicherheitsvorkehrungen liefern Sie weiterhin Pellets?
Wir fragen die Kunden kurz vorher, ob wir sie beliefern dürfen. Wir fragen, ob sie oder Mitbewohner nicht unter Corona-Quarantäne stehen. Die Lkw-Fahrer tragen Masken und Handschuhe, haben Desinfektionsmittel und halten den Abstand von mindestens 1,5 Meter zum Kunden ein. Lieferscheine müssen nicht unterschrieben werden. Falls gewünscht, kann der Kunde mit einem unserer Kugelschreiber unterschreiben, den er behalten darf.
Wie gesichert ist der Brennstoffnachschub aus der Pelletsproduktion?
Unsere eigene Versorgung mit Pellets ist gesichert. Sie wurde bislang nicht beeinträchtigt. Wir verfügen zudem über ein eigenes großes Pelletslager. Was die Produzenten angeht, so können wir nur auf öffentliche Aussagen und Angaben der jeweiligen Verbände verweisen. So rechnet die Holzindustrie nach unserem Kenntnisstand generell nicht mit Versorgungsproblemen und auch der Großteil der Produzenten von Holzpellets sieht laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV) keine negativen Auswirkungen. Wie Ihnen bekannt ist, wurden mit 2,8 Millionen Tonnen noch nie so viele Pellets hierzulande hergestellt wie im Jahr 2019. Seit Jahren ist Deutschland Nettoexporteur der Holzpresslinge.
Pelletslager von Präg in Augsburg
Welche Auswirkungen auf die Marktentwicklung erwarten Sie durch die Pandemie?
Insgesamt erlebt die Pelletsheizung durch die neuen staatlichen Förderbedingungen einen guten Zuwachs. Was die Auswirkungen von Corona betrifft, ist es wohl noch zu früh, etwas konkret zu sagen. Durchaus denkbar sind hier natürlich auch negative Auswirkungen wie insbesondere eine Investitionszurückhaltung bei den Hausbesitzern.
Weitere Informationen: www.praeg.de