In Deutschland werden jährlich etwa 300.000 Holzfeuerungen verkauft. Nach Branchenschätzungen handelt es sich bei drei von vier erworbenen Kamin- und Kachelöfen um Ersatzgeräte für veraltete Anlagen. Was es beim Kauf und bei der Modernisierung zu beachten gilt, erläutert Daniel Jung vom HKI Industrie-verband Haus, Heiz- und Küchentechnik.
Herr Jung, der Kauf einer modernen Feuerstätte bedeutet eine Investition in die Zukunft. Wo können sich Verbraucherinnen und Verbraucher am besten informieren?
In Deutschland bieten rund 50 Hersteller über 1.000 unterschiedliche Geräte und Varianten an. Es lohnt also, einen Blick auf die zahlreichen Internetauftritte der Hersteller zu werfen. Hier werden die Typen und Modelle ausführlich vorgestellt. Zudem werden Geräte in großer Auswahl in Kaminstudios und auch in Baumärkten angeboten.
Was ist bei der Wahl der neuen Feuerstätte zu beachten?
Beim Kauf sollte bewusst ein Ofen gewählt werden, der nicht nur zum Wohnstil passt, sondern auch die richtige Heizleistung für die Raumgröße hat. Hierfür ist der Fachhandwerker vor Ort der ideale Ansprechpartner. Er berechnet anhand bestimmter Parameter wie Raumgröße und Dämmstandard die optimale Heizleistung des Ofens. Ohne fachliche Beratung werden oft falsch dimensionierte Geräte gekauft, die den Raum überheizen oder nicht genügend Wärmeleistung erbringen.
Muss ich den Schornsteinfeger informieren, wenn ich mir eine Feuerstätte anschaffen will?
Ja, unbedingt. Er ist der erste Ansprechpartner und kann sagen, ob ein vorhandener Schornstein für den Anschluss einer Feuerstätte geeignet ist oder ob er saniert beziehungsweise erneuert werden muss. Er weiß auch darüber Bescheid, ob eine vorhandene Holzfeuerung veraltet ist und aufgrund der Gesetzeslage bis zum Jahr 2020 oder 2024 ausgetauscht oder nachgerüstet werden muss.
In Deutschland wird mittlerweile in jedem dritten Neubau eine Wärmepumpe zum Heizen verwendet. Lohnt sich die Kombination mit einem Kaminfeuer?
Ja, absolut. Am besten ist in diesem Fall ein wasserführender Holz- oder Pelletsofen. Er speist in den gleichen Warm-Heizkreislauf wie die Wärmepumpe ein und kann im Winter die Kosten niedrig halten. Während in den Sommermonaten und in der Übergangszeit die Wärmepumpe die Versorgung übernimmt, kann in der kalten Jahreszeit das Kaminfeuer einen Teil des Wärmebedarfs decken und dabei die Heizungsanlage merklich entlasten. So lässt sich ein Einfamilienhaus das ganze Jahr über mit regenerativen Energien wirtschaftlich beheizen.
Wer baut mir die neue Feuerstelle ein?
Der Einbau beziehungsweise die Installation einer Feuerstätte erfordert einige Kenntnisse. Daher sollte eine Feuerstätte von einem Fachbetrieb installiert werden. Er beachtet die Anleitungen der Hersteller zum Einbau und die Bestimmungen zum Brandschutz. Ist die Feuerstätte an den Schornstein angeschlossen, überprüft der zuständige Schornsteinfeger die gesamte Anlage. Ist alles in Ordnung, erteilt er die offizielle Betriebserlaubnis.
Weitere Informationen: www.hki-online.de
Das Interview hat die Presseagentur Dr. Schulz Public Relations zur Verfügung gestellt. Es wurde von der Pelletshome-Redaktion bearbeitet.