Für dieses Jahr geht der Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) bei der Neuinstallation von Pelletsfeuerungen von einer Steigerung um 15 Prozent aus. Bei der heimischen Brennstoffproduktion prognostiziert der Branchenverband ein Mehr von zehn Prozent.
Installationszahlen in östlichen Bundesländern steigen
“Das Jahr 2014 war für den gesamten Wärmemarkt und besonders auch für das Heizen mit Pellets nicht zufriedenstellend”, sagt DEPV-Vorsitzender Andreas Lingner. 2015 werde kein einfaches Jahr. Um die vierhunderttausendste Anlage in Betrieb nehmen zu können, werde es darauf ankommen, mit frühen Signalen am Markt eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. “Das könnte durch neue Anreize im Marktanreizprogramm entstehen, das dem Verbraucher endlich als die attraktive Abwrackprämie für alte Heizungen präsentiert werden muss.”
Der DEPV beziffert den Bestand an Pelletsanlagen in Deutschland auf 358.000 Anlagen. Beim Großteil von ihnen, 231.000 Stück, handelt es sich um Heizkessel für Ein- und Zweifamilienhäuser mit Leistungen unter 50 Kilowatt. Hierin enthalten sind auch wasserführende Pelletsöfen. Zudem wärmen 116.500 Pelletskaminöfen in deutschen Wohnzimmern. Weiterhin gut nachgefragt werden nach Verbandsangaben Pelletsfeuerungen über 50 Kilowatt Leistung, von denen es 10.500 Anlagen in Deutschland gibt. Sie verbrauchen 40 Prozent der im Land genutzten Pellets.
Bei der Verteilung der Pelletsfeuerungen hat sich im vergangenen Jahr eine deutliche Verschiebung ergeben. In Bayern wurde gegenüber dem langjährigen Mittel von 36 Prozent nur noch jede Vierte Anlage installiert, in Baden-Württemberg jede Fünfte (plus 2,7 Prozent). Eine erfreuliche Entwicklung zeigen die östlichen Bundesländer, die 2014 einen Anteil von 13,5 Prozent an den bundesweit installierten Pelletsheizungen einnehmen, eine Zunahme von über sieben Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.
Verband macht sich keine Sorgen wegen gefallenem Ölpreis
Beim DEPV sieht man für den Energieträger Pellets weiterhin alle Voraussetzungen für einen verlässlichen Energieträger erfüllt, wie eine hohe Brennstoffqualität, eine transparente Preisentwicklung und breite Verfügbarkeit. Pellets haben im vergangenen Jahr durchschnittlich 258,34 Euro pro Tonne gekostet. Der Rückgang um gut fünf Prozent gegenüber dem Jahr 2013 führt der Verband auf die höhere Verfügbarkeit von Sägespänen zurück. Der Brennstoff hat 2014 gegenüber Heizöl im Durchschnitt einen Preisvorteil von 32 Prozent aufgewiesen.
Die gegenwärtige Ölpreisentwicklung wird aus Sicht des Fachverbandes die wirtschaftlichen Argumente für eine Pelletsheizung nicht aushebeln. “Seit Beginn der Aufzeichnungen des Pelletpreises 2002 gab es immer wieder Situationen, in denen Öl sogar günstiger als Pellets war, wie in einigen Monaten 2002 bis 2004 sowie im Januar 2007″, erläutert Lingner. Dem mittelfristigen Preisvorteil von Pellets habe das nicht geschadet.
Die Produktionskapazität für Holzpellets hat im vergangenen Jahr 3,2 Millionen Tonnen betragen. Hergestellt haben die heimischen Werke 2,1 Millionen Tonnen. Sie haben dafür zu 89 Prozent Sägeresthölzer verpresst, das heißt die in Sägewerken anfallenden Späne und Hackschnitzel. Dass Qualität weiterhin im Fokus der Branche liegt, belegt die Quote von 97 Prozent Holzpellets, die aus ENplus-zertifizierten Produktionen stammen.