Holzbriketts erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit als Energieträger. „Angesichts von 14 Millionen Öfen in Deutschland werden Holzbriketts zunehmend als attraktive Alternative zu Scheitholz oder Braunkohlebriketts gesehen. Der Markt für Holzbriketts weist enorme Entwicklungspotenziale auf“, sagt Irmgard Noack, Vorsitzende der Fachgruppe Holzbriketts im Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Die Experten trafen sich am 5. Oktober 2010 zu einer Sitzung, um über die Perspektiven des Brennstoffs zu diskutieren.
Weil es sich um einen regionalen Brennstoff handelt, spielt die Frage nach seiner Produktgüte nach Ansicht des DEPV eine besondere Rolle. Denn obwohl nationale Normen existieren, unterscheiden sich die Qualitäten der am Markt angebotenen Holzbriketts laut einer aktuellen Untersuchung. Die Experten hoffen deshalb, dass die neue neue Europäische Briketts-Norm prEN 14961-3 für Verbesserungen sorgt. Mit ihr würden einheitliche und strenge Qualitätsanforderungen an den Brennstoff gestellt.
Ähnlich wie für Holzpellets plant der DEPV für Briketts ein ENplus-Gütesiegel einzuführen. Noch in diesem Jahr will der Branchenverband erste Gespräche mit den im DEPV organisierten Brikettherstellern führen. „Auch bei Holzbriketts braucht der Verbraucher einen glaubwürdigen Nachweis, der die Qualität des Brennstoffes und die nachhaltige Erzeugung des Holzes sicher stellt“, erklärt Noack.
Neben Qualitätsfragen sei auch eine zuverlässige Marktdokumentation für Holzbriketts eine wichtige Voraussetzung zur besseren Markteinführung des Energieträgers. Der DEPV wolle deshalb belastbare Daten über den Holzbrikettsmarkt erstellen. Im Gegensatz zum Pelletsmarkt spielen Importe eine wichtige Rolle. Noack und ihre Kollegen der Fachgruppe schätzen die Holzbrikettsproduktion in Deutschland auf 350.000 Tonnen pro Jahr bei einem doppelt so hohen Inlandsbedarf.