Am 7. Juli 2010 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags die seit Mai gesperrten Mittel für das Marktanreizprogrammwieder freigegeben, mit dem der Bund Ökoheizungen fördert. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) begrüßt die Entscheidung. ”Dieser Schritt war überfällig. Wir erhoffen uns eine positive Reaktion des Heizungsmarktes, denn die Verbraucher waren durch den Förderstopp stark verunsichert”, sagt DEPV-Vorsitzende Beate Schmidt. Nach ihrer Einschätzung braucht es finanzielle Anreize, damit Verbraucher ihre veralteten Heizungen modernisieren.
Schmidt bezweifelt aber, ob das aus Haushaltsmitteln gespeiste Marktanreizprogramm das richtige Instrument für einen zügigen und kontinuierlichen Umbau des Wärmemarktes ist. “Wenn der Markt verlässlich weiterentwickelt werden soll, wird hierzu ein Förderinstrument benötigt, das unabhängig vom Bundeshaushalt und vom Zugriff durch die Politik gestaltet ist”, betont die DEPV-Vorsitzende. Zusammen mit dem Bundesverband für Erneuerbare Energie und anderen Fachverbänden wolle der DEPV dazu in eine Diskussion mit den Politikern einsteigen.
Neben einem verlässlichen Förderprogramm sieht der DEPV auch Bedarf für ein ordnungspolitisches Vorgehen. “Ein regelmäßiger Heizungscheck für alte Anlagen, um deren energetischen Zustand zu überprüfen, wäre ein gutes Instrument zur Behebung des Modernisierungsstaus”, erklärt Schmidt. Darüber hinaus sei die Politik angehalten, durch eine Novelle des Mietrechts dafür zu sorgen, dass es auch in vermieteten Gebäuden durch eine angemessene Verteilung der Lasten und Nutzen zu einer schnelleren Heizungserneuerung komme. Letztendlich müsste aber auch die Branche mit einer besseren Kommunikation dafür sorgen, dass das Thema Wärme beim Verbraucher endlich den Stellenwert bekomme, den es verdiene.