Würde man die Länder der kommenden Fußballweltmeisterschaft in einem Energiewende-Wettbewerb antreten lassen, dann stünde Island ganz oben. Deutschland als selbst ernannter Vorreiter dagegen nähme nur einen Platz im Mittelfeld ein.
Im Atlantik und in Südamerika gelingt die Energiewende
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat auf Basis von Zahlen der Internationalen Energieagentur den aktuellen Spielstand der Fußball-WM-Teilnehmerstaaten analysiert. Erneuerbare-Energien-Weltmeister ist demnach Island, gefolgt von Uruguay und Costa Rica. Für das Energiewende-Ranking der WM-Matadoren hat die AEE die Anteile erneuerbarer Energien am Primärenergieangebot und an der Stromproduktion aller Teilnehmerländer für das Jahr 2015 herangezogen. In beiden Kategorien liegt Island vorn, da es seinen Strombedarf vollständig mit Wasserkraft und Erdwärme deckt. Gemeinsam auf Platz 2 im Erneuerbaren-Ranking der AEE liegen Costa Rica und Uruguay. Die Südamerikaner verfolgen seit 2008 eine Langzeitstrategie zum Ausbau erneuerbarer Energien. Mehr als die Hälfte des Primärenergieverbrauchs Uruguays stammt aus Ökoquellen.
Südkorea will nach vorn
Nicht nur kleine Staaten mit großen natürlichen Energiequellen führen bei der Energiewende-WM. Gleich hinter den drei Spitzenreitern rangiert mit Brasilien das bevölkerungsreichte Land der 32 WM-Teilnehmer. Zwischen Copa Cabana und den Anden setzt man nicht nur auf Energie aus Wasserkraft, sondern auch auf Strom und Kraftstoffe aus Biomasse. Ebenfalls stark in Sachen Bioenergie machen sich Dänemark und Schweden als europäische Top-Platzierte des Rankings. Nicht über die Vorrunde hinaus kommen dagegen Russland, Ägypten, der Iran, Südkorea und Schlusslicht Saudi-Arabien. In Zukunft könnte sich zumindest Südkorea verbessern. So hat sich das Land mit seinem bisherigen von Atomkraft und Kohle dominierten Energiemix erst kürzlich für eine Energiewende entschieden.