Um das Zertifizierungsprogramm ENplus für künftige Herausforderungen zu rüsten, haben das Deutsche Pelletinstitut und das European Pellet Council die Anforderungen an die Pelletsqualität überarbeitet.
Verbände verschärfen Anforderungen für ENplus
Ab dem 1. Januar 2023 gelten die aktualisierten Vorgaben von ENplus für neue Zertifikatnehmer. Das neue Handbuch für die Zertifizierung von Holzpellets verschärft die Anforderungen an die zertifizierten Betriebe und führt unter anderem eine zusätzliche Probenahme bei Produzenten ein. Für weitere Transparenz sollen fortlaufende Nummern auf Pelletsäcken sorgen. Eine neue Pflicht zur Massebilanzierung soll die Vermischung unterschiedlicher Qualitäten verhindern. Bereits zertifizierte Unternehmen haben ein Jahr Zeit, die neu festgelegten Pflichten zu erfüllen. “Vorrangiges Ziel der Überarbeitung war die Harmonisierung der Umsetzung in den beteiligten Ländern sowie die Anpassung an aktualisierte Normen, Richtlinien und rechtliche Vorgaben”, erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Pelletinstituts (DEPI).
Zertifizierung betrachtet gesamte Logistik
Das Institut hat das Zertifikat für ENplus vor fast 15 Jahren zusammen mit Partnern federführend entwickelt. Mittlerweile sind Weltweit mehr als 1.100 Branchenunternehmen zertifiziert: 557 Produzenten, 558 Händler und drei Dienstleistungsanbieter in 45 Ländern. Mit 47 Produzenten und 147 Händlern liegt Deutschland hierbei weltweit vorne. Deutschland zählt nach wie vor mit über 3,3 Millionen Tonnen im Jahr 2021 zu den mit Abstand größten Produzenten von ENplus-zertifizierten Pellets. Die Menge entspricht knapp einem Viertel der weltweiten ENplus-Jahresproduktion 2021. Im Vergleich zu anderen Zertifizierungsprogrammen bezieht ENplus die gesamte Logistik ein. Zertifizierte Unternehmen müssen ein umfassendes Qualitätsmanagement umsetzen, das regelmäßig geprüft wird. Auch stehen verpflichtende Weiterbildungen im Programm.