Halogenierte Kältemittel, F-Gase, in Wärmepumpen und Kälteanlagen wirken schädlicher auf das Klima als Kohlendioxid. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sucht deshalb nach Alternativen.
Projekt fördert Ersatz für F-Gase
F-Gase sind starke Treibhausgase. Sie kommen als Kältemittel in Klimaanlagen, Kühlgeräten und Wärmepumpen, als Treibmittel in Dämmmaterialien, als Treibgas in Sprays oder als Feuerlöschmittel zum Einsatz. Schon jetzt entspricht ihr Anteil an der Entstehung klimaschädlicher Gaselaut DUH in etwa dem des Flugverkehrs. Nach heutigen Einschätzungen werden sich die weltweiten Emissionen durch F-Gase bis 2050 verdreifachen. Die DUH möchte deshalb den Einsatz natürlicher Kältemittel beschleunigen. “Ziel ist es, Alternativen nutzbar zu machen, um einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten”, sagt Barbara Metz, stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt soll Anwendungen vorantreiben, in denen effiziente Alternativen vorhanden sind und die das größte Minderungspotenzial aufweisen.
Normen behindern Alternativen
F-Gase waren als Ersatzstoffe für die ozonschädigenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) entwickelt worden. Sie beeinträchtigen die Ozonschicht nicht, doch ihr Treibhauspotenzial liegt laut DUH um bis zu 24.000 Mal über dem von Kohlendioxid. “Eine erfolgreiche Reduktion von F-Gas-Emissionen könnte die globale Klimaerwärmung bis zum Jahr 2100 um bis zu 0,5 Grad Celsius verringern”, erläutert Metz. Der Umstieg auf natürliche Kältemittel würde somit erheblich dazu beitragen, die international vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen. Eine große Hürde, natürliche Kältemittel zu etablieren, sieht die Umweltexpertin in den Sicherheitsvorschriften diverser Normen. So führe die derzeitige, nicht mehr zeitgemäße Begrenzung von Kältemittelfüllmengen zum Ausbremsen nachhaltiger Kältetechnik. Das gelte besonders für den Einsatz nachhaltiger Kältetechnik im Lebensmitteleinzelhandel sowie iin der Wärmeerzeugung durch Wärmepumpen.