Der CO2-Preis kann nur gemeinsam mit anderen Maßnahmen die deutschen Klimaziele erreichen – für sich allein wirkt der Preis zu schwach. Das zeigt eine Studie der Umweltorganisation Greenpeace.
CO2-Preis alleine reicht nicht
Die Studien-Autor*innen um Professorin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung eine Reihe von Hemmnissen nach, die einen CO2-Preis weitgehend wirkungslos machen. “Der CO2-Preis wird in der politischen Debatte gefährlich überschätzt und als Ausrede für Nichtstun missbraucht”, sagt Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace. Die Studie zeige die engen Grenzen einer CO2-Bepreisung. Wirksam werde das Instrument etwa im Verkehr erst ab einem Preis, der von heute 50 Euro auf mindestens 130 Euro pro Tonne Kohlendioxid im Jahr 2030 steigen müsste. Dies sei politisch derzeit kaum durchsetzbar. Weiter biete ein CO2-Preis keine Antwort auf Herausforderungen im Klimaschutz wie fehlende Flächen für den Ausbau der Windkraft an Land oder einem zu langsamen Ausbau von Ladesäulen.
Klarer politischer Rahmen beschleunigt Klimaschutz und Innovationen
Damit der CO2-Preis den Klimaschutz voranbringt, muss er laut der Studie von ordnungsrechtlichen Maßnahmen flankiert werden. Klimaschädliche Subventionen wie Privilegien für Dienstwagen oder eine niedrigere Energiesteuer für Diesel gehörten demnach rasch abgebaut. So könne eine Zulassungsquote für Elektroautos die Zahl klimaschädlicher Verbrenner schrittweise auf Null senken. “Eine Reform der Regeln für den Zubau erneuerbarer Energien kann ihren nötigen Ausbau deutlich beschleunigen”, erklärt Studienautorin Kemfert. Weil diese ordnungsrechtlichen Maßnahmen verlässlich und wirksam seien, würden sie für Unternehmen die Sicherheit schaffen, sich ganz auf die Entwicklung passender Lösungen zu konzentrieren.