Pellets stellen eine ideale Heizalternative zu Öl und Gas dar, da sie sehr preisgünstig sind. Sie sorgen für eine gute Klima- und Kostenbilanz. Zudem fördert der Staat die Anschaffung einer Pelletsheizung. Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Pelletinstituts (DEPI), erklärt in einem Interview, warum Pellets eine gute Alternative sind.
Herr Bentele, der Pelletpreis war über die letzten Jahre hinweg sehr stabil. Worin liegen die Gründe für diese verlässliche Preisstruktur?
Die Preisstabilität von Pellets basiert primär auf der hohen Versorgungssicherheit. Denn Deutschland verfügt in Mitteleuropa über die höchsten Holzvorräte und auch die meisten Sägewerke. Dort fallen die Ausgangsstoffe für Pellets – Sägespäne und Hackschnitzel – in riesigen Mengen an. Das ist auch der Grund dafür, dass wir europaweit die meisten Pellets produzieren. Zudem sind Pelletproduzenten und Händler regionale, mittelständisch geprägte Unternehmen. Sie sind Voraussetzung für einen funktionierenden Markt, der unabhängig von der Preisentwicklung fossiler Energien wie Öl und Gas ist. Für den Verbraucher bedeutet das: Pellets stehen für eine kalkulierbare und stabile Preisbildung. Dies belegt auch ein Blick zurück: So haben die Pelletpreise in den vergangenen zehn Jahren eine Teuerungsrate von unter fünf Prozent aufgewiesen. Es sprechen alle Faktoren dafür, dass die Steigerung auch künftig erheblich unterhalb dem Wert fossiler Energien liegen wird. Selbst bei einem relativ niedrigen Ölpreis wie im Herbst 2009 waren die Pellets immer noch rund 25 Prozent günstiger.
Im Winter 2012/2013 ist der Pelletpreis stärker angestiegen als in den Vorjahren. Woran liegt das und wie sieht heute der Vergleich zu den fossilen Energieträgern aus?
Pellets werden aus Sägespänen hergestellt und im vergangenen Herbst war deren Verfügbarkeit hierzulande geringer als üblich. Dadurch war ein starker Preisanstieg bei Sägespänen festzustellen. Dieser hat sich auf den Pelletpreis ausgewirkt, dessen Anstieg im Winter 2012/2013 deutlich höher war als in den Vorjahren. Wer das kritisiert, muss Pellets aber mit anderen Energieträgern vergleichen. Und dann muss man zugeben, dass der Pelletpreis selbst im angesprochenen Winter immer mindestens 30 Prozent unter dem Ölpreis lag. Wenn ich diesen Abstand über die letzten zehn Jahre vergleiche, betrug er durchschnittlich 23 Prozent. Pellets waren somit also auch im letzten Winter keine schlechte Wahl. Man kann das auch in absoluten Zahlen ausdrücken: mit 1,4 Mio. Tonnen (t) wurden im Winter 2012/2013 in Deutschland so viele Holzpellets wie noch in keinem Winter vorher genutzt. Damit verbunden war für alle Betreiber von Pelletfeuerungen – gegenüber der gleichen Wärmemenge aus Heizöl – eine finanzielle Einsparung von insgesamt 212 Mio. EUR. Für den Klimaschutz ergibt sich hieraus ebenfalls ein deutlicher Vorteil: Von Oktober 2012 bis März 2013 sparten Pellets 2,23 Mio. Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) gegenüber Heizöl ein.
Mit welchem Pelletverbrauch muss man für die Wärmeversorgung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses rechnen?
Je nach Wärmebedarf kommt eine Familie im typischen Einfamilienhaus mit ca. 140 m² Wohnfläche mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von vier bis sechs Tonnen Pellets aus. Dafür ist nur einmal im Jahr eine Befüllung des Pellettanks notwendig. Ein Pelletlager umfasst durchschnittlich eine Grundfläche von vier bis fünf Quadratmetern und ist damit von der Größe her mit einem konventionellen Öltank zu vergleichen. Dadurch entsteht bei einer Umrüstung auf eine Pelletheizung inkl. Brennstofflager auch kein zusätzlicher Raumbedarf.
Welche grundsätzliche Energiebilanz kann man für die Pellets ziehen, wenn man auch einen Blick auf die gesamte Produktions- und Logistikkette wirft?
Der Energieeinsatz für Pellets von der Produktion bis zum Anliefern beim Verbraucher beträgt durchschnittlich nur drei Prozent ihres gesamten Energiegehalts – zum Vergleich: bei Heizöl sind es 12 Prozent. Dies liegt vor allem an der Verwendung der Holzspäne und der zu ihrer Trocknung notwendigen Wärme, die bereits bei anderen Produktionsprozessen – sozusagen als Zugabe – anfallen. Auch der Brennstofftransport zum Kunden weist einen geringen Energiebedarf auf. Ein Pellet-LKW benötigt knapp ein Prozent des Energiegehalts seiner gesamten Pelletladung – und das für eine Fahrt über 200 km, was schon ein ungewöhnlich weiter Transport wäre. Aufgrund der Erfolgsformel „Positive CO -Bilanz + kurze Lieferwege“ kann man mit einer modernen Pelletheizung bis zu 80 % an Primärenergie beim Heizen einsparen. Betrachtet man also die gesamte Produktions und Logistikkette, dann sind Pellets zusammen mit anderen Naturhölzern die klimafreundlichsten Energieträger in der Wärmeerzeugung.
Mit welchen Investitionskosten muss ein Bauherr rechnen, wenn er sich für einen Pelletkessel inkl. einer automatischen Brennstoffförderung entscheiden sollte? Und mit welchen Kosten muss ich bei „kleineren“ Lösungen rechnen wie beispielsweise einem mit Pellets betriebenen Kaminofen?
Die Investition für eine Pelletheizung inklusive Lagerbehälter und Montage kostet den Kunden rd. 20.000 EUR. Der Staat fördert diese Anschaffung im Rahmen eines Heizungstausches als vorbildliche umweltpolitische Maßnahme, im Jahr 2013 mit mindestens 2.400 Euro. Je höher der Wärmebedarf, desto schneller amortisiert sich eine solche Anschaffung: Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus noch unter zehn Jahren. Die Preise für qualitativ hochwertige, wasserführende Pelletkaminöfen beginnen bei ca. 2.500 Euro. Auch hierfür gibt es einen interessanten Zuschuss in Höhe von mind. 1.400 Euro. Auf jeden Fall raten wir zum Kauf hochwertiger Anlagen. Wenn ein Hersteller mit „billig“ wirbt, würde ich die Finger davon lassen.
“Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus noch unter zehn Jahren”
ein “durchschnittliches EFH” schluckt <180 KWh/qm*a – da ist der Kessel schon wieder schrottreif, wenn die Amortisation am fernen Horizont in Sicht kommt:
Derzeit kann man für ~ 80 Cent/l tanken, und die IEA rechnet mittelfristig mit lediglich 4,5% Ölpreissteigerung (und zwar nominal, nicht real).
Das Holzpillenäquivalent liegt dzt. bei 56 Cent, und der Jahresnutzungsgrad eines Pelletkessels liegt jedenfalls unter dem neuerer NT-Ölkessel, von Brennwertern ganz zu schweigen (bei dem auch noch der Schorni nur alle 3-4 Jahre auftaucht, während die Zunft sich widerrechtlich darauf versteift, Pelletkessel zweimal jährlich kehren zu kommen- DAS wär' doch mal ein Thema für den DEPV).
Solange unzureichende Pelletimporte und Co-Firing in Kohleblöcken (=ein weiteres "Hurra" auf die "Energiewende") die Pillen hochhalten, sind sie für Häusleheizer nix.
Ich finde den Beitrag sehr aufschlussreich da viele Hausbesitzer noch der Meinung sind das eine Pelletheizung zu kompliziert ist
Wir haben seit 2 Jahren einen wasserführenden Pelletofen , der Marke De Dietrich Remeha.
Es hieß in der Reklame das der Ofen auch ohne Puffere kessel zubetreiben sei.Das war der erster Schwindel.Der Monteuer hat mehrere Möchlichkeitn ausprobiert. Es klapte nicht.Aber wohin mit den 800 l Pufferkessel? Wir fanden Platz unter der Treppe.Also doch nicht ohne Pufferkessel.
Oft steht unser Ofen auf Stöhrung.Es ist nicht viel Arbeit die Störung aufzuheben,aber lästig.
Oft sind die Pellets zu1cm gebrochen opwohl esDIN plus Wahre sein soll. Dadurch baut sich eine Höhle auf und die Schecke bekommt keine Pellets mehr zum Verbrennen und schon steht der Ofen wieder auf Störung. An einen Tag1 mal, am anderen TAg 3mal.
Ich würde es nicht noch eimal machen.Jedes Jahr spare ich wohl ca 400,-€,aber8000,-€ :400,-€=20 Jahre.Dann ist mein Ofen Schrott, woh ist mein Gewinn der liegt doch nur beim Handwerker und beim Händler.Ich fahre den Ofen in Vebindung mit einer Gas heizung.Und zwar so,der Pelettofen heizt den Pufferkessel auf Themperatur, von dort nimmt sich derGasheitzkessel das Vorlaufwasser das erkaltete Rücklaufwassert fiest in den Puferkessel zurück,der Kreslauf fängt von vorne an.
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