Der aktuelle Heizspiegel für Deutschland dokumentiert Heizkosten und Energieverbrauch in Privathaushalten.
Heizspiegel: Nur Fernwärme wurde teurer
Die Heizkosten in Deutschland sind im Jahr 2023 nach dem starken Anstieg während der Energiekrise teilweise wieder gesunken. Das zeigt der von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online herausgegebene Heizspiegel für Deutschland. Für die deutschlandweiten Vergleichswerte zum Heizen wurden über 140.000 Gebäudedaten ausgewertet. Demnach musste ein durchschnittlicher Haushalt in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus 1.330 Euro für das Heizen mit Gas zahlen. Das entspricht einem Rückgang von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Heizkosten für Heizöl (minus 19 Prozent), Holzpellets (minus 20 Prozent) und Wärmepumpen (minus 28 Prozent) sind deutlich gesunken. Lediglich bei der Fernwärme gab es eine Steigerung von acht Prozent zu verzeichnen.
Sinkende Energiepreise und Preisbremsen entlasten Haushalte
Die gesunkenen Heizkosten sind vor allem auf die rückläufigen Energiepreise sowie die staatlichen Preisbremsen zurückzuführen. Die Preisbremsen waren 2023 in Kraft getreten und begrenzten den Arbeitspreis für Fernwärme, Gas und Strom. Dagegen hatte der um ein Prozent gesunkene Energieverbrauch nur wenig Einfluss auf die Heizkosten im Jahr 2023. „Die Heizkosten sind zwar leicht gesunken, aber das Sparpotenzial ist weiterhin enorm“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. Viele Haushalte würden nach wie vor ihren Energieverbrauch und das Sparpotenzial unterschätzen. Zumal die Heizkosten nach wie vor teils erheblich höher als vor der Energiekrise 2022 sind.
Was das Heizen 2024 kostet
Für dieses Jahr prognostiziert der Heizspiegel eine weitere Entlastung bei den Heizkosten für Gas (minus 25 Prozent), Heizöl (minus vier Prozent), Holzpellets (minus sechs Prozent) und Wärmepumpen (minus 18 Prozent). Eine Ausnahme bildet die Fernwärme: Durch den Wegfall der Preisbremsen und höhere Energiepreise steigen die Fernwärmekosten deutlich um 21 Prozent. Eine unzureichende Regulierung und die intransparente Preisgestaltung nennt Loitz als weitere Gründe für den deutlichen Anstieg. Der Heizspiegel wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund.