Hitzewelle: Juli brachte die heißesten drei Wochen aller Zeiten

Dienstag, 22. August 2023 | Autor: Joachim Berner

Meeresoberflächentemperatur vom 31.Juli Meeresoberflächentemperatur vom 31.Juli Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen: Die ersten drei Wochen des Monats Juli 2023 waren global betrachtet der bis jetzt heißeste Drei-Wochen-Zeitraum. Das geht aus einer am Karlsruher Institut für Technologie veröffentlichten Untersuchung hervor.

Hitzewelle breitete sich über die ganze Nordhalbkugel aus

In Deutschland waren in den Sommermonaten 2023 doppelt so viele Menschen täglich Temperaturen von 35 Grad Celsius und höher ausgesetzt als im Mittel der Jahre 1980 bis 1999. Wie Forschende am Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) berichten haben der Frühsommer und der Sommer in diesem Jahr etliche, unterschiedlich lange und intensive Hitzeperioden gebracht, die zum Teil gleichzeitig in verschiedenen Regionen der Nordhemisphäre aufgetreten sind. In manchen Regionen wurden bisherige Temperatur-Allzeitrekorde deutlich überschritten, in anderen waren neue Tages- oder Monatsrekorde zu verzeichnen. So erreichten im Juni 2023 die Meeresoberflächentemperaturen im globalen Mittel nie zuvor beobachtete Werte. Was die gesamte Erdoberfläche einschließlich der Landmassen betrifft, war der Juni 2023 der bisher wärmste Juni seit 1850. Die ersten drei Wochen des Monats Juli 2023 gelten global betrachtet als bis jetzt heißester Drei-Wochen-Zeitraum.

Wissenschaft erklärt Hitzwelle

“Damit über einen längeren Zeitraum eine große Temperaturanomalie entstehen kann, bedarf es eines lang anhaltenden und ungewöhnlich großräumigen Strömungsmusters”, erklärt CEDIM-Mitarbeiter Andreas Schäfer. Eine wichtige Rolle spiele dabei die Druckverteilung in der mittleren Troposphäre in rund 5,5 Kilometer Höhe, welche die Höhenströmung und den damit verbundenen Luftmassentransport beeinflusst. Im Juli 2023 herrschten demnach in den Gebieten, die besonders von den hohen Temperaturen betroffen waren, außergewöhnlich persistente Hochdruckgebiete, in denen absinkende Luftmassen erheblich zur Erwärmung und damit zur lokalen Ausprägung der Hitzewelle beigetragen haben. Den Hotspot der Hitzewelle in Europa bildete mit Abstand Italien, wo neue Rekorde bei der Hitzebelastung von über 40 Grad Celsius festzustellen waren. Während laut Schäfer in den Jahren 1980 bis 1999 nur rund 4.000 Menschen pro Tag derart hohen Temperaturen ausgesetzt waren, stieg die Zahl im Jahr 2023 auf über 127.000.

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