Hoher Konsum schädigt Umwelt

Donnerstag, 04. August 2016 | Autor: Joachim Berner

Wer mehr Geld besitzt und sich mehr Konsum leisten kann, verbraucht meist mehr Energie und Ressourcen – selbst wenn er sich als umweltbewusst einschätzt. Das zeigt eine neue Studie des Umweltbundesamts (UBA).

Biotomate hilft nicht gegen Flugzeugemissionen

Vor allem das Auto, der Dämmstandard der Wohnung und deren Größe, Fernflüge und der Fleischverzehr entscheiden darüber, ob jemand mit seinem Konsum über- oder unterdurchschnittlich viel Kohlendioxid erzeugt. Daher können Menschen mit einem hohen Umweltbewusstsein laut der Studie des Umweltbundesamtes nicht zwangsläufig eine gute persönliche Ökobilanz aufweisen. “Mehr Einkommen fließt allzu oft in schwerere Autos, größere Wohnungen und häufigere Flugreisen – auch wenn die Menschen sich ansonsten im Alltag umweltbewusst verhalten. Aber gerade diese Big Points beeinflussen die Ökobilanz des Menschen am stärksten”, sagt eyJpbWFnZSI6IkJsb2dVYmFlaW5rb21tZW4ucG5nIiwiaW1hZ2VTaXplIjoiY29udGVudCIsImxpbmtUeXBlIjoiaW1hZ2UifQ==UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Der Kauf von Bio-Lebensmitteln oder eine gute Mülltrennung würden das nicht aufwiegen.

Vor allem beim Heizen lässt sich sparen

Die größten Einsparpotenziale an Energie und Emissionen liegen laut UBA bei den gehobenen und den kritisch-kreativen Milieus, wenn es um das Heizen und die Mobilität geht. Zwar dürfte es kaum möglich sein, die Angehörigen dieser Milieus zum Verzicht auf freistehende Häuser oder große Wohnungen zu bewegen, heißt es in der Studie. Im Vergleich mit anderen Bevölkerungsgruppen, ließen sich einkommensstarke Haus- und Wohnungseigentümer aber leichter für energetische Sanierungsmaßnahmen gewinnen, da die höheren Kosten kein unüberwindliches Hemmnis darstellen.

Konsum wiegt Energieeffizienz auf

Die Studie zeigt, wie auch der Konsum energieeffizienter und umweltfreundlicher Produkte den Blick auf den gesamten persönlichen Energieverbrauch verdecken kann. So haben wohlhabende Personen mit positiven Umwelteinstellungen angegeben, mehr energieeffiziente Geräte zu nutzen. Allerdings besitzen sie mehr Geräte als andere Bevölkerungsschichten. Fazit: Der geringere Verbauch einzelner Produkte wird oft durch den größeren Konsum mehr als aufgehoben.

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