Immowelt-Inserate: Häuser mit Wärmepumpe kosten mehr

Donnerstag, 22. Juni 2023 | Autor: Joachim Berner

Eine Auswertung von Hausinseraten auf dem Portal Immowelt.de zeigt: Seit 2017 hat sich der Anteil an Wärmepumpen am Gesamtangebot mehr als verdoppelt, allerdings kosten Wohnungen mit Wärmepumpe meist mehr als mit Ölheizung.

Immowelt analysiert Preisaufschlag für Wärmepumpen-Häuser

Wärmepumpen gelten als Heizanlagen der Zukunft. “Häuser und Wohnungen mit modernen und zukunftsfähigen Wärmepumpen sind daher bei Immobilienkäufern begehrt”, sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. Das sorgt ihm zufolge für kräftige Preisaufschläge: So kostet eine Wohnung mit Wärmepumpe im Mittel bis zu 17 Prozent mehr als eine vergleichbare Immobilie, die mit Öl beheizt wird, wie eine Analyse der Angebotspreise von Wohnungen und Häusern in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern seit Januar 2020 ergeben hat. Die gute Nachricht für Kaufinteressenten: Der Anteil an Immobilien mit Wärmepumpe steigt seit Jahren. Insbesondere seit der Energiekrise 2022 hat sich der Zuwachs deutlich beschleunigt. Kusch rechnet deshalb damit, dass der Preisaufschlag für Wärmepumpen perspektivisch abnimmt.

In den 14 größten Städten mehr als 500.000 Einwohner ist der Angebotspreis einer Eigentumswohnung mit Wärmepumpe im Mittel um 15,2 Prozent höher als für eine vergleichbare Immobilie mit Ölheizung. Geräte mit Erdgas, die gemeinhin als etwas moderner gelten als Heizöl, haben hingegen kaum einen preissteigernden Effekt auf den Immobilienpreis: Der Preis ist bei Gasheizungen nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich höher als bei Öl-Anlagen.

Immobilienangebote mit Wärmepumpen sind noch eher selten

Nur 6,7 Prozent der seit 2017 auf Immowelt angebotenen Wohnungen oder Häuser verfügten laut Inseratsangabe über eine Wärmepumpe. In 16,5 Prozent der Fälle wird Heizöl verfeuert, der Löwenanteil von 44,1 Prozent setzte auf Erdgas. Doch der Trend geht klar zur Wärmepumpe, wie die Veränderung des Angebots auf Immowelt zeigt. Betrug der Anteil an Kaufinseraten mit Wärmepumpen 2017 nur 4,6 Prozent, hat er sich mit derzeit 9,9 Prozent mehr als verdoppelt. “Die langwierigen öffentlichen Debatten um das neue Heizungsgesetz haben auch Kaufinteressenten von Immobilien verunsichert: Öl- und Gasheizungen gelten als Auslaufmodelle. Eine installierte Wärmepumpe kann daher ein gutes Argument in Kaufverhandlungen sein und den Preis in die Höhe treiben”, erklärt Kusch die Entwicklung.

So hat Immowelt analysiert

Die Werte wurden mittels eines hedonischen Verfahrens errechnet, das alle anderen Merkmale einer Immobilie kontrolliert. Dass Wärmepumpen tendenziell in Gebäuden neueren Baujahres installiert sind und diese höhere Preise erzielen, ist somit nicht ausschlaggebend für den Preisaufschlag. In Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern fällt der Effekt sogar noch stärker aus: Wärmepumpen erhöhen den Angebotspreis für Wohnungen dort um 17 Prozent, bei Häusern um 13,1 Prozent im Vergleich zu Ölheizungen. Dass der Effekt bei Häusern prozentual niedriger ausfällt, liegt laut Kusch daran, dass Einfamilienhäuser tendenziell höhere Preise erzielen als Eigentumswohnungen. Der Preisaufschlag für eine Wärmepumpe könne bei Häusern absolut sogar höher sein, falle aber prozentual angesichts des höheren Gesamtpreises dann geringer aus.

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