Institut für Wald und Holz NRW entwickelt Zertifikat für Agrarholz

Mittwoch, 29. August 2012 | Autor: Joachim Berner

Foto: Peter Leßmann Ob für Hackschnitzel, Pellets oder Briketts – die Nachfrage nach Holz steigt. Um dem Biomassebedarf nachzukommen, werden Pappeln und andere schnell wüchsige Baumarten auf sogenannten Agrarholzflächen angepflanzt. Damit das Anlegen, Bewirtschaften und Ernten dieser Flächen umwelt- und klimafreundlich abläuft, will das Internationale Institut für Wald und Holz NRW (Wald-Zentrum) in Münster ein Nachhaltigkeitszertifikat entwickeln. “Im Gegensatz zu den immer teurer werdenden fossilen Energieträgern hat der umweltfreundliche und klimaneutrale Agrarholzbau Zukunft”, sagt Professor Andreas Schulte, Vorsitzender des Instituts. Schulte ist sich sicher, dass Agrarholzflächen aufgrund der steigenden Nachfrage nach Holz in den nächsten Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen werden.

Um positive Effekte auf den Naturhaushalt, die biologische Vielfalt und das Landschaftsbild umzusetzen, seien bei der Anlage und Bewirtschaftung bestimmte Anforderungen des Naturschutzes zu berücksichtigen. Die Standortwahl sei entscheidend dafür, ob von einer Agrarholzfläche positive Wirkungen ausgingen. Daher seien bei der Flächenauswahl insbesondere die Art der Vornutzung, der eventuelle Schutzstatus des Wasserhaushaltes, die Bodeneigenschaften sowie der typische Charakter des jeweiligen Landschaftsraumes zu beachten. So solle beispielsweise der Einsatz von Holzarten mit hohem Wasserbedarf in Gebieten ausgeschlossen werden, die einen sensiblen Grundwasserhaushalt aufweisen. Auch sollten Möglichkeit unterschiedliche Sorten und Arten auf einer Fläche angebaut werden, um so die Lebensraumvielfalt zu erhöhen und das Risiko für Schädlinge und Krankheitsbefall zu senken.

Um das Nachhaltigkeitszertifikat zu entwickeln, wollen die wissenschaftlichen Mitarbeiter des an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ansässigen Instituts zunächst in Kooperation mit anderen Institutionen und Verbänden einen Kriterienkatalog erarbeiten und diesen an ausgewählten, bereits vorhandenen Agrarholzflächen testen. Das anschließende Zertifizierungsverfahren soll gemeinsam mit der DIN CERTCO durchgeführt werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Arbeiten des Wald-Zentrums mit 1002.000 Euro.

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