Der österreichische Biomassekesselhersteller Hargassner GmbH hat in diesem Jahr einige Neuheiten vorgestellt. Pelletshome.com hat mit Produktmanager Anton Hofer darüber gesprochen.
Um Komplettlösungen anbieten zu können, haben Sie Pufferspeicher in ihr Lieferprogramm aufgenommen. Warum ist es für Sie wichtig, sich als Systemanbieter zu positionieren?
Mit unserem neuen Scheitholzkesselprogramm haben wir unsere Produktpalette ergänzt und sind zum Biomasse-Komplettanbieter bei unseren Installateuren geworden. Dabei waren der Pufferspeicher und die entsprechende Rücklaufanhebung wichtige Bestandteile für eine optimale Komplettlösung. Installateure und Endkunden erhalten dadurch perfekt aufeinander abgestimmte Systemlösungen.
Im Gegensatz zu anderen Holzkesselherstellern führen Sie aber noch keine Sonnenkollektoren in Ihrem Produktprogramm. Warum nicht?
Für uns war die Einführung des Stückholzkessel-Sortiments von größerer Bedeutung. Natürlich behalten wir den Solarbereich im Auge.
Sie haben bei den Frühjahrsmessen in Wels und Frankfurt Pelletsheizungen mit raumluftunabhängigem Betrieb vorgestellt. Welche Rolle spielen solche Geräte derzeit und welche Rolle werden sie in Zukunft spielen?
Im Neubau spielt das Thema eine immer größere Rolle. Der Isolierstandard steigt stetig und somit wird die Dichtheit der Gebäudehülle immer wichtiger. Wir haben dieser Entwicklung Folge geleistet und unsere Pelletsheizungen dementsprechend angepasst.
Außerdem bieten Sie mit Gewebetanks ohne konischen Auslauf und Erdtanks neue platzsparende Lagerraumlösungen für Pellets an. Inwiefern hat sich die Nachfrage bei Pelletslagern geändert?
Der Platzbedarf für den Brennstoff war immer schon ein wichtiges Thema bei der Planung einer Pelletsheizung. In den vergangenen Jahren sind zusätzliche Anforderungen wie die schnelle und einfache Montage dazu gekommen. Beides erfüllt unser neuer Gewebetank XXL, weshalb er von unseren Kunden begeistert angenommen wird.
Welche anderen technischen Trends erwarten Sie in der Pelletstechnik in der nahen Zukunft?
Die heutigen Pelletskessel sind bereits auf einem sehr modernen Stand hin entwickelt. Es gibt jedoch immer etwas zu verbessern, egal ob es um die Optimierung der Emissionen oder um die Erhöhung des Bedienkomforts geht.
„Für die zukünftige Energieversorgung müssen zusätzliche Brennstoffe gesucht werden“, heißt es auf Ihrer Internetseite. Warum setzen Sie dabei auf Elefantengras?
Ein wichtiger Aspekt für den Energieträger der Zukunft wird der Kostenfaktor sein. Genau da punktet das Elefantengras. Es lässt sich mit handelsüblichen Maschinen pflanzen und in den ersten zwei Jahren pflegen. Danach kann es jährlich geerntet werden – und das 20 Jahre lang ohne zusätzliche Pflege. Dadurch entsteht ein perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Zu Beginn des Jahres haben Sie Ihren ersten Hackgutkessel nach Japan exportiert. Inwiefern ist das asiatische Land auch ein interessanter Markt für Pelletsheizungen?
Diese Anlage war hoffentlich nur der Beginn einer langen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit unserem japanischen Partner. Wir werden sowohl Hackgut- als auch Pelletsanlagen in allen Leistungsklassen in Japan anbieten und haben bereits mehrere Projekte in der Planung.
Wo außerhalb Europas sehen Sie sonst noch interessante Märkte für die Pelletsheiztechnik?
Der osteuropäische Markt liegt direkt vor unserer Haustür und wird von uns bereits aufgebaut. Besonders interessant stellt sich momentan auch der amerikanische Biomassemarkt dar. Hier werden wir uns sicher in den nächsten Jahren platzieren.
In Europa hat die Pelletsbranche ein schwieriges Jahr hinter sich. Insbesondere in Deutschland ist der Absatz stark zurückgegangen. Was erwarten Sie in diesem Jahr?
Aufgrund der stabilen Fördersituation, der hohen fossilen Brennstoffpreise und der allgemeinen Tendenz zur Biomasse hin sehen wir dem Pelletsanlagenverkauf sehr positiv entgegen.
In Österreich gibt es eine neue Bundesförderung für Biomasseheizungen. Spüren Sie bereits eine Wirkung beim Absatz?
Natürlich ist eine bundesweite Förderung sehr wichtig für den Vertrieb von Pelletskesseln. Obwohl die Förderhöhe nur 500 Euro beträgt, ist eine Auswirkung bereits spürbar. Wir hoffen, dass sie weiterhin anhält.
Weitere Informationen: www.hargassner.at