Stefan Ortner: „Es ist mehr ein Glühen als eine Flamme“

Freitag, 27. November 2020 | Autor: Joachim Berner

Stefan (li.) und Herbert Ortner mit Zero Flame Stefan (li.) und Herbert Ortner mit Zero Flame Mit Zero Flame hat Ökofen eine emissionsarme Verbrennungstechnik für Pelletskessel entwickelt. So sauber war Heizen mit Holzpellets noch nie. Im Interview mit Pelletshome.com erklärt Geschäftsführer Stefan Ortner, wie’s funktioniert.

Herr Ortner, wie ist an Ihrem Unternehmen die Idee aufgekommen, eine flammenlose Verbrennung zu entwickeln?
Die Partikel- beziehungsweise Staubemissionen sind in der Heizungsbranche ein viel diskutiertes Thema. Tatsächlich gemessene Werte von Pelletszentralheizungen sind durch die Bank niedrig und absolut nicht mehr mit alten Holzheizungen zu vergleichen. So muss eine neue Pelletsheizung heute, um am Markt konkurrenzfähig zu sein, bei einer Praxismessung den strengen Staub-Grenzwert von 20 Milligramm pro Kubikmeter Abgas unterschreiten. Zur Luftreinhaltung und für mögliche Innovationsförderungen werden jedoch immer noch niedrigere Emissionswerte gefordert.

Warum senkt eine flammenlose Verbrennung die Staubemissionen?
Ein simpler Grundsatz dabei ist: Wenn etwas ganz perfekt brennt, sieht man keine Flamme. Und genau das passiert nun bei einem Kessel, der mit der neuen Technologie ausgestattet ist. Es ist mehr ein Glühen als eine Flamme, wie man sie gerne am Lagerfeuer hat – und wo wenig Flamme ist, ist auch wenig Staub.

Mit welchen technischen Maßnahmen erreichen Sie, dass die Verbrennung flammenlos funktioniert?
Unsere Entwickler haben dafür drei wesentliche Bausteine völlig neu gedacht und konzipiert. Die komplette Luftführung im Kessel wurde neugestaltet sowie die Luftzusammensetzung und Beschaffenheit, aber auch die spezielle Zusammensetzung und die Materialien des Flammrohres. All diese Komponenten sorgen dafür, dass die Flamme während der Verfeuerung fast vollständig verschwindet.

Warum haben Sie sich für diesen Weg entschieden, die Staubemissionen zu senken?
Unser Ziel war es, die zur Staubreduktion vielfach zum Einsatz kommenden elektrischen Hochvoltfilter durch eine für die Nutzer komfortable und zuverlässige Lösung mit gleichzeitig möglichst geringen Kosten zu ersetzen. Uns wurde dabei klar, dass wir bei der Verbrennung ansetzen müssen.

Haben Sie auf Vorbilder zurückgreifen können oder handelt es sich um eine völlig neue Entwicklung?
Bei Ökofen beschäftigen wir uns schon sehr lange mit dem Thema. Für uns und für die gesamte Branche ist sehr wichtig, nicht nur eine Lösung für die CO2-Reduktion bieten zu können, sondern auch bei der Luftgüte besser als die klimaschädlichen Heizformen und absolut sauber zu sein. Nach dreijähriger Entwicklungsarbeit ist uns nun dieser Meilenstein gelungen. Wir sind zuversichtlich, dass Zero Flame zum Standard in Pelletsheizungen werden kann.

Welche Werte für die Staubemissionen erreicht die neuartige Verbrennungstechnik?
Der vom TÜV Österreich durchgeführte Praxis-Lastzyklustest bestätigte den Wert von 0,002 Gramm pro Kubikmeter bei 13 Prozent Sauerstoff. In Deutschland, wo die Schornsteinfeger bei jeder Pelletsheizung eine Staubmessung durchführen, wird im Prüfprotokoll unter Berücksichtigung von Messtoleranzen und Rundungen der Wert null Gramm notiert. Dabei ist zu beachten, dass es sich um einen neunstündigen Test handelt, der den Jahresbetriebszyklus des Kessels nachstellt. Es sind Start und Stopp sowie Modulationsstufen enthalten. Somit ist das kein Ergebnis eines stationären Laborversuchs mehr, sondern ein äußerst praxisnaher, realistischer Wert.

Wie lassen sich die Ergebnisse im Vergleich zu anderen Heiztechniken einordnen?
Vergleiche mit den Ergebnissen einer Studie des deutschen Umweltbundesamtes zeigen: Eine Ölheizung im Bestand weist in der Praxis durch Berücksichtigung des Aufwands für Energiegewinnung, Energieumwandlung, Transport, etc. eine höhere Staubbelastung auf als diese innovative Technik. Die Pelletsheizung mit Zero Flame-Technologie ist damit auch in Bezug auf die Luftreinhaltung eine Spitzenlösung.

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