Einen Pelletskessel für Niedrigstenergie- und Passivhäuser hat die Windhager Zentralheizung GmbH vorgestellt. Im Gespräch mit Pelletshome.com erklärt Produktmanager Volker Geisler wie das Vario Win XS getaufte Gerät eine Leistung von unter zwei Kilowatt erreicht, warum Computersimulationen bei seiner Entwicklung geholfen haben und warum das Unternehmen weiter daran arbeitet, die Emissionen von Pelletsheizungen zu senken.
Herr Geisler, was war der wichtigste Grund, den Pellets-Mikrobrenner Vario Win XS zu entwickeln?
Der Einsatz von Pelletsheizungen ist mittlerweile in der Sanierung eine der beliebtesten Heizformen. Eine Lücke existierte bisher im Neubaubereich. Moderne Niedrigstenergie- und Passivhäuser benötigen für die Wärmeversorgung nur noch geringste Heizleistungen von zwei bis fünf Kilowatt. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, musste man bei Pelletsheizungen bislang zusätzlich einen Pufferspeicher installieren. Das hat sich nachteilig auf den Platzbedarf, die Installationskosten und vor allem auf den elektrischen Hilfsenergiebedarf für den Kessel und die Pufferbeladepumpe ausgewirkt. Wir haben uns deshalb das Ziel gesetzt, einen Pellets-Zentralheizungskessel beziehungsweise einen Pelletsbrenner zu entwickeln, der auch kleinste Wärmeleistungen und-abnahmen beherrscht und dabei möglichst wenige Strom benötigt.
Für welche Kunden ist er gedacht?
Der Vario Win XS richtet sich an Kunden, die auch in einem Niedrigstenergie- oder Passivhaus nicht auf ein umweltfreundliches und regeneratives Heizsystem mit einer sehr hohen Flexibilität und geringem Platzbedarf zu einem sehr guten Preis- Leistungsverhältnis verzichten möchten.
Wie erreicht das Gerät seine geringe Leistung?
Mehrere Aspekte tragen dazu bei: Erstens haben wir den Feuerraum optimiert. Zweitens haben unsere Fachleute aus Seekirchen zusammen mit den Spezialisten für CFD-Simulation des Ingenieurbüros BIOS den Brennertopf so verändert, dass er auch bei geringster Leistung die optimale Durchmischung und die gewünschte hohe Temperatur gewährleistet. Drittens garantiert modernste Sensor- und Regelungstechnik einen emissionsarmen Betrieb im niedrigsten Leistungsbereich.
Worin liegt die Innovation?
Superlative sollten immer vorsichtig verwendet werden. Der Begriff „Weltneuheit” ist in diesem Fall jedoch gerechtfertigt. Der Pellets-Mikrobrenner von Windhager ist derzeit als einziges Gerät in der Lage, ein Modulationsspektrum von 1,6 bis sechs Kilowatt zu bieten. Dabei unterschreitet er die vorgegebenen Emissionsrichtlinien aller relevanten Umweltzeichen wie des Blauen Engels oder der UZ 37. Gleichzeitig konnten wir den Hilfsenergiebedarf drastisch senken. Zum einem weil nun selbst bei geringstem Wärmebedarf ein bauseitiger Pufferspeicher samt Beladepumpe entfallen kann. Zum anderen weil so auch die elektrische Hilfsenergie des Kessels an die kleinen Leistungen angepasst werden konnte. Ergebnis: Der Vario Win XS braucht mit dem Mikrobrenner im laufenden Betrieb lediglich 36 Watt bei Nennlast und 21 Watt bei Teillast.
Wie aufwändig ist die Entwicklung einer solchen neuen Konstruktion?
Gemeinsam mit dem Forschungs- und Ingenieurbüro BIOS hat Windhager den bestehenden Pelletsbrenner inklusive seines Feuerraumes analysiert. Ziel war es, die Leistung des kleinsten Brenners unter Berücksichtigung des Feuerraumes nochmals zu halbieren. Der Brenner wurde von Grund auf analysiert und anschließend einer aufwändigen CFD-Simulation unterzogen. Die theoretischen Ergebnisse flossen in die Neukonstruktion des Brenners. Die ersten Versuchsergebnisse am hauseigenen Prüfstand haben die theoretische Betrachtung bestätigt und unerwartet rasch zu erstaunlichen Ergebnissen geführt. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass der Brenner mit einer kleinsten Leistung von 1,6 Kilowatt absolut sicher in der Praxis betrieben werden kann. Zudem hält er europaweit alle derzeit gültigen Emissionsgrenzwerte von Förderstellenmühelos ein beziehungsweise unterschreitet sie deutlich.
Viele der angebotenen Pelletskessel unterschreiten bereits heute die Emissionsrichtlinien von Morgen. Warum arbeiten Sie weiter an einer Senkung der Emissionen?
Nur weil etwas schon gut funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass es nicht noch besser gemacht werden könnte. Gut alleine reicht uns nicht aus. Wer mit Pellets heizt, bekommt nicht nur einen modernen und zukunftsfähigen Brennstoff, sondern auch ein Heizsystem, das allen Anforderungen gewachsen ist.
Welche Fördertechnik bietet Windhager für das Gerät an?
Wir bieten den Vario Win XS mit drei verschiedenen Zuführvarianten an. Erstens lässt er sich von Hand füllen. Zweitens gibt es eine pneumatische Zuführung mit einem patentierten Saugsystem speziell für größere Entfernungen vom Kessel zum Pelletslager. Drittens haben wir eine direkte Zuführung mit verlängerter Dosierschnecke im Programm. Diese Variante ist besonders preiswert, da praktisch kein zusätzliches Austragsystem mehr erforderlich ist. Außerdem lässt sich ein Stahlblechtank direkt anflanschen.
Was kostet der Vario Win XS?
In der Variante mit direkter Dosierschnecke ist ab 6.490 Euro zu haben. Ein passendes Pelletslager mit zwei Tonnen gibt es für 1.820 Euro. Die komplette Heizung inklusive des Lagers benötigt eine Stellfläche von weniger als sechs Quadratmetern.
Hallo,
ich habe einen PMX von Windhager im Einsatz (mit Höhen und Tiefen..). Macht ein update hier Sinn?
Würde mich freuen, wenn Sie mich kontaktieren könnten.
Daten haben Sie alle vorliegen
Vielen Dank im Voraus
Mit freundlichen Grüssen
Klaus Okunowski
Sehr geehrter Herr Okunowski,
ich habe heute Ihr Anliegen an unseren Regionalverkaufsleiter weiter gegeben, dieser wird sich mit einem Lösungsvorschlag, in den nächsten Tagen an Sie wenden.
Sollten Sie weitere Fragen habe stehe ich Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
i.A Volker Geisler
Produktmanagement