Klimastudien: Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich

Freitag, 13. Dezember 2019 | Autor: Joachim Berner

Studie zur Zukunft der Meeresspiegel Studie zur Zukunft der Meeresspiegel Die Klimakrise lässt den Meeresspiegel immer schneller steigen und bedroht den Lebensraum Ozean. Das belegen zwei neue wissenschaftliche Studien.

Heutiges Handeln beeinflusst Meeresspiegel bis in die nächsten Jahrhunderte

“Der globale Meeresspiegelanstieg hat sich bereits beschleunigt. Das liegt auch daran, dass die Eisschilde in Grönland und der Antarktis immer schneller abschmelzen”, erklärt Professor Detlef Stammer, Direktor des Centrums für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg. Wie sich der Anstieg in Zukunft entwickeln werde, hänge stark davon ab, wie viele Treibhausgase die Menschheit noch ausstoßen wird. Sammer hat mit 13 anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Broschüre “Zukunft der Meeresspiegel” erstellt, die das Deutsche Klima-Konsortium und das Konsortium Deutsche Meeresforschung veröffentlichten. Sie erklärt die wissenschaftlichen Grundlagen zum Anstieg des Meeresspiegels und hilft, die Risiken besser einzuschätzen. Manche Regionen werden künftig unbewohnbar sein, warnen darin die Forscherinnen und Forscher. Der Ankündigung von ambitionierteren Klimazielen und einem Grünen Deal für Europa sollten jetzt wirksame Maßnahmen folgen, damit die Kohlendioxidemissionen schnell sinken. “Im Moment sind wir auf dem Weg in eine Vier-Grad-Welt mit drastischen Folgen für die nächsten Generationen”, alarmiert Stammer.

Greenpeace fordert globale Maßnahmen zur Rettung der Weltmeere

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt in ihrem neuen Report “In hot water” davor, dass große Teile der Ozeane demnächst in ihren Funktionen als Ökosysteme und als Kohlendioxid-Speicher versagen könnten, wenn sich die Atmosphäre weiter ungebremst aufheizt. Die Studie fasst den derzeitigen Stand der Forschung zusammen. Schon heute zeigen demnach die Weltmeere mit ihrer Versauerung, dem Anstieg des Meeresspiegels und dem Aufheizen der Oberflächentemperatur deutliche Symptome der Erderhitzung. Damit sie nicht kollabieren, müssten Regierungen weltweit Treibhausgase drastischer reduzieren und mindestens 30 Prozent der Ozeane bis 2030 unter Schutz stellen. “Die Meere sind überlebenswichtig für die Menschheit. Sie liefern den Sauerstoff für jeden zweiten Atemzug auf unserem blauen Planeten und ernähren Millionen von Menschen”, sagt Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack. Er fordert die Regierungen zum dringenden Handeln auf.

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