Mit einem neuen Zwischenlager in Augsburg baut die Adolf Präg GmbH & Co. KG ihre Versorgungsstruktur für Holzpellets aus. Im Gespräch mit Pelletshome.com erläutert Geschäftsführer Marc Deisenhofer warum das Mineralölhandelsunternehmen in das Pelletsgeschäft investiert.
Herr Deisenhofer, warum haben Sie in ein neues Zwischenlager für Holzpellets investiert? Und warum in Augsburg?
Mit dem Augsburger Zwischenlager können wir Nachfragespitzen besonders gut bedienen und somit für unsere Kunden eine noch höhere Versorgungssicherheit schaffen. Augsburg bietet für uns eine Reihe von Vorteilen: Zum einen ist das die günstige Lage in unserem Vertriebsgebiet Bayerisch-Schwaben, zum anderen die optimale Integration in den Standort unserer Niederlassung Augsburg. Sie ermöglicht uns zwischen Montag und Freitag einen 24-Stunden-Betrieb sowie perspektivisch in der Zukunft die Versorgung des Lagers per Schiene.
Welche Bedeutung hat der Vertrieb von Holzpellets in Ihrem Unternehmen?
Pellets sind ein wichtiger Bestandteil in unserem breiten Sortiment an Energieprodukten. Wir verstehen uns als Energiehandelsunternehmen. Pellets sind gerade im süddeutschen Raum von zunehmender Bedeutung. Sie haben sich dort inzwischen eine nennenswerte Nische im Brennstoffmarkt geschaffen.
Die beiden 30 Meter hohen Silos besitzen ein Fassungsvermögen von je 3.640 Tonnen. Welche Faktoren haben bei ihrer Auslegung eine Rolle gespielt? Oder anders gefragt: Warum sind es gerade zwei Silos mit gerade dieser Größe geworden?
Wir haben bewusst zwei Silos errichtet, um dadurch die Möglichkeit der gleichzeitigen Lagerung von zwei verschiedenen Qualitäten zu bekommen, beispielsweise ENplus A1-Pellets und Industriepellets. Die Größe des Lagers muss den von uns anvisierten Umschlag ermöglichen. Zudem sind wir durch die gewählte Größe grundsätzlich in der Lage, Pellets künftig gegebenenfalls mit Eisenbahn-Ganzzügen ins Lager zu liefern.
Liefern Sie den Brennstoff mit eigenen Fahrzeugen aus oder beauftragen Sie Fachfirmen damit?
Wir liefern ausschließlich mit dem eigenen Fuhrpark.
Wie lief der Vertrieb ab, als Sie noch nicht über das Zwischenlager verfügt haben?
Direkt vom Pelletswerk zum Kunden.
Die Branche klagt über niedrige Margen beim Verkauf von Holzpellets. Warum sind Sie dennoch in den Handel eingestiegen?
Wir sind bereits seit 2006 im Pelletsgeschäft tätig. Die Investition in das Lager halten wir für notwendig und sinnvoll, um in einem durch in der Tat sehr harten Wettbewerb gekennzeichneten Markt unsere Position weiter zu stärken.
Wie lassen sich die Margen im Pelletshandel mit denen im Mineralölgeschäft vergleichen?
Sowohl im Heizöl- als auch im Pelletsgeschäft herrscht aufgrund des jeweils sehr intensiven Wettbewerbs ein niedriges Niveau bei den Margen.
Als Mineralölhändler besitzt ihre Firma eine lange Erfahrung, als Pelletsverkäufer ist sie noch relativ kurz am Markt. Dennoch die Frage: Welches Geschäft ist schwieriger?
Im Heizölgeschäft verfügen wir in der Tat über eine jahrzehntelange Erfahrung. Der Heizölhandel in Deutschland sieht sich aber seit Jahren einem im rückläufigen Trend beim Konsum gegenüber. Wichtig ist es daher aus meiner Sicht für einen Mineralölhändler, mehrere geschäftliche Standbeine zu besitzen. Im Pelletsgeschäft liegt die große Herausforderung darin, die Kapazitäten in möglichst überschaubaren Zeiträumen auszulasten. Dabei kommen der Vertriebsmannschaft, aber eben auch der Versorgung eine zentrale Rolle zu.
Mit welchen Aussichten starten Sie ins neue Jahr, was das Pelletsgeschäft anbelangt?
Wir wollen mit unseren nun deutlich verbesserten Logistikvoraussetzungen natürlich einen klaren Wachstumsschritt vollziehen. Für die Nachfrage insgesamt wird der Verlauf des Winters entscheidend sein. Alle Brennstoffhändler hoffen nach einem extrem milden vergangenen Winter auf einen zumindest normale kalte Jahreszeit.
Weitere Informationen: www.praeg.de