Die neuen Richtlinien des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien sehen eine 30-prozentige Förderung für Gaskessel vor, wenn sie mit einer bestehenden Solarkollektor-, Biomasse- oder Wärmepumpenanlage kombiniert werden. Es muss also nicht in eine neue Anlage, die erneuerbare Energien nutzt, investiert werden. Für wie sinnvoll sie die Maßnahme halten, hat Pelletshome.com bei Pellets- und Solarverband nachgefragt.
DEPV: Auf Fortbildung konzentrieren
Da es sich eher um Ausnahmefälle handelt, erachtet Martin Bentele die Förderung für ergänzende Gaskessel nicht als einen wichtigen Bestandteil des Marktanreizprogramms. “Die generelle Förderung der Gastherme als fossiler Wärmeerzeuger stört uns eher”, erklärt der Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands (DEPV). Ihm wäre ein höherer Abstand der prozentualen Förderung zu erneuerbaren Wärmequellen lieber sowie eine höhere Förderung des erneuerbaren Hybridanteils. Derzeit konzentriere sich der Verband auf seine Hausaufgaben: “Dafür zu arbeiten, dass die sich abzeichnende hohe Nachfrage nach Pelletfeuerungen mit einer ausreichenden Anzahl geschulter Handwerker qualifiziert bedient werden kann.” Dazu werde der DEPV zusammen mit den SHK-Verbänden und dem Wärmepumpenverband BWP im ersten Halbjahr intensive Fortbildungsanstrengungen unternehmen.
BSW: Verbraucherfreundliche geregelt
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) begrüßt, dass ausschließlich fossil befeuerte Heizungen nicht mehr gefördert werden. Die Branchenvertretung hat sich nach den Worten von Carsten Körnig dafür in den vergangenen Jahren wiederholt eingesetzt. “Gleichzeitig halten wir es für richtig, dass die Förderanreize für den Einbau deutlich klimafreundlicherer solarer Hybridsysteme in Kombination mit Gas-Brennwertkesseln verbessert wurden, um die Modernisierungsrate und die erneuerbare Energien-Quote beim Heizungstausch endlich zu erhöhen”, sagt der BSW-Geschäftsführer. Ursprünglich habe der Solarverband in diesem Zusammenhang gegenüber der Politik einen Fördersatz für die Solarthermie-Komponenten in Höhe von rund 40 Prozent angeregt. Außerdem habe er gemeinsam mit dem Dachverband BEE eine Position mitgetragen, dass fossil befeuerte Kessel in dieser Kombination nicht gefördert werden. Nun habe die Politik einen Fördersatz von 30 Prozent für solar unterstützte Brennwertheizungen verabschiedet, differenziere dabei aber nicht zwischen den Komponenten Kessel und Kollektoren. Körnig hält die Regelung für handwerker- und verbraucherfreundlicher. Sie komm in Bezug auf die Förderquote des Gesamtsystems im Ergebnis der ursprünglichen BSW-Forderung nahe.