Markus Mann: “Seit 2013 gab es eine Tendenz zu fallenden Preisen, was unlogisch war und ist”

Donnerstag, 27. Januar 2022 | Autor: Joachim Berner

Markus Mann (mit Pelletswerk im Hintergrund) Markus Mann (mit Pelletswerk im Hintergrund) Preissteigerungen um bis zu 20 Prozent bei Holzpellets – woran liegt das und wie sollten sich Verbraucher*innen jetzt verhalten? Darüber haben wir mit Markus Mann gesprochen. Er ist Geschäftsführer des Brennstoffproduzenten Westerwälder Holzpellets.

Herr Mann, was sind die Gründe für die Preissteigerungen?
Seit 1998 bin ich im Pelletsmarkt unterwegs. Seit 2001 haben wir die erste großtechnische Produktion für Deutschland bei uns am Standort Langenbach. Während der vergangenen 20 Jahre gab es bereits zwei “Peaks” in den Monaten Dezember bis Februar. Das hat sich danach aber recht schnell wieder auf niedrigerem Niveau eingependelt. Seit 2013 gab es eine Tendenz zu fallenden Preisen, was eigentlich komplett unlogisch war und ist. Ein regionaler, sauberer und heimischer Biobrennstoff muss angeblich immer billiger als die umwelt- und klimaverschmutzenden Brennstoffe sein. Das kann doch nicht wahr sein! Aber: Es ist der Markt! Nach jahrelangen Überkapazitäten sind im vergangenen Jahr recht schnell neue Verbraucher hinzugekommen. Die Förderung beim Austausch von Heizungen hat hier sehr geholfen. Ein Verbraucher kommt schnell, ein Pelletswerk braucht seine Zeit – bis Genehmigungen, Lieferanten, Montage, Inbetriebnahme durch sind und das Team so richtig durchstarten kann. Da sind schnell mal zwei bis drei Jahre von der Idee bis zum fertigen Produkte ins Land gezogen.

Stellen Sie negative Auswirkungen auf den Pelletsmarkt fest, dass Kund*innen beispielsweise Aufträge stornieren?
Die Kunden sind schon sehr erstaunt, wenn anstelle der 250 Euro pro Tonne wie im Winter 2020/2021 nun 350 Euro aufgerufen werden. Insgesamt verstehen die Menschen das aber und hoffen auf den nächsten Sommer.

Wie werden sich die Preise in den kommenden Monaten entwickeln?
Schwierig zu sagen. Ich denke, es wird sich auf einem höheren Niveau gegenüber Sommer 2021 einpendeln, denn die Inflation und die Herausforderungen zum Betrieb eines Werkes in Zeiten von unterbrochenen Lieferketten geht auch an unserer Branche nicht vorbei.

Was raten Sie Pelletsheizer*innen in der momentanen Situation?
Im Frühjahr, Sommer wird es sicherlich runter gehen. Ruhe bewahren und aktuell nicht ganz voll machen. Pellets werden jeden Tag neue gemacht und im Frühjahr/Sommer noch viel mehr… Wichtig bei Neuinstallationen: Das Lager so groß wie möglich gestalten, damit man sicher von Sommer zu Sommer kommt.

Weitere Informationen: www.ww-holzpellets.de

Die Fragen wurden per Email gestellt.

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