In der Gemeinde Merzenich bei Düren versorgen zwei Pelletskessel 100 Wohnhäuser mit umweltfreundlicher Wärme. Die Energieagentur NRW hat die Fernwärmeversorgung nun als Projekt des Monats ausgezeichnet.
Gemeinde Merzenich setzt seit fünf Jahren auf Holzpellets
“Das Projekt zeigt, dass der Einsatz von Großfeuerungen auf Holzpelletbasis sehr förderlich für den Klimaschutz ist”, erklärt die Leiterin des Themenfelds Bioenergie, Heike Frinken, warum die Energieagentur NRW die vor fünf Jahren gestartete Fernwärmeversorgung in Merzenich ausgewählt hat. Rund 480 Tonnen Holzpellets würden jährlich für die 88 Ein- sowie sieben Mehrfamilienhäuser und drei Nicht-Wohngebäude verfeuert. Pro Jahr würden dadurch rund 2,1 Gigawattstunden klimafreundliche Wärme in das Fernleitungsnetz gespeist und im Vergleich zu einer konventionellen Wärmeversorgung mit reiner Erdgas 380 Tonnen Kohlendioxid gespart. Die 300 und 500 Kilowatt starken Pelletskessel stehen in einer Heizzentrale, wo sie abwechselnd oder gemeinsam einen 30.000 Liter fassenden Wärmespeicher aufheizen. Über eine 4,6 Kilometer lange Rohrleitung gelangt die Wärme von dort in die einzelnen Gebäuden.
Bürgerinnen und Bürger stimmten für Pelletswärme
Die Stadtwerke Düren (SWD) betreiben die Fernwärmeversorgung in Merzenich. Die Pelletswärme und die Wärmeübergabestationen in den Gebäuden bietet mehrere Vorteile: “Beispielsweise werden hierdurch die Anforderungen an die Qualität der Wärmeversorgung für Neubauten erfüllt. Zudem sind die Wärmeübergabestationen durch einen geringen Platzbedarf und eine ruhige Betriebsweise im Vergleich zu dezentralen Versorgungsvarianten gekennzeichnet”, erläutert SWD-Vertriebsleiter Ingo Vosen. So würden in den Häusern keine Brennstofflagerräume benötigt. Dies sei einer der Gründe gewesen, warum die Menschen im Neubaugebiet in einer Bürgerbefragung mehrheitlich für das Fernwärmekonzept gestimmt hätten. Ein weiterer Vorteil: In den Gebäuden braucht es wegen der Übergabestationen keine Abgaskamine, die jährlichen Schornsteinfegerkosten entfallen.