Zwei Trends macht das Sonnenhaus-Institut beim Bauen mit der Sonne aus: einen hin zu weitgehend solar beheizten Mehrfamilienhäusern sowie bei Einfamilienhäusern einen zu mehr Konzepten mit Photovoltaik zur Wärmeversorgung.
Mehr Sonne für größere Wohnhäuser
Bei den meisten der neu errichteten Sonnenhäuser handelt es sich laut Sonnenhaus-Institut zwar weiterhin um Einfamilienhäuser. Doch steige der Anteil an Mehrfamilienhäusern mit großen Solarheizungen, vor allem bei Geschosswohnungsbauten mit vier und mehr Wohneinheiten. Darüber hinaus steige die Zahl an Sonnenhäusern, bei denen eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer solarstromgeregelten Wärmepumpe die Heizenergie erzeuge. Sonnenhäuser erzielen einen extrem niedrigen Heizenergiebedarf durch eine gute Dämmung und eine große Solaranlage, die mehr als die Hälfte der Energie für Heizung und Warmwaser liefern muss. Den Rest deckt häufig eine Biomasseheizung.
Je größer, desto wirtschaftlicher
Die Wirtschaftlichkeit des Sonnenhaus-Konzeptes bei größeren Gebäuden hat Rainer Körner, Geschäftsführer von KHB-Creativ Wohnbau und zweiter Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts, errechnet. Der Mehrpreis für die solare Energietechnik liegt demnach bei einem Sonnen-Mehrfamilienhaus im KfW-Effizienzhaus-Standard 55 mit 520 Quadratmetern bei etwa 48 Euro je Quadratmeter. Dafür sind die Nebenkosten deutlich niedriger als bei einer Wärmepumpe. Für eine Wohnung mit 3,5 Zimmern und 77 Quadratmeter Wohnfläche errechnete er Heizkosten von 134 Euro im Jahr. Bei einer Wärmepumpe wären es 458 Euro geworden. “Sonnenhaus-Heizungen werden als teurer betrachtet als sie sind, gleichzeitig ist das Einsparpotenzial durch die deutlich niedrigen Energiekosten noch viel zu wenig bekannt”, sagt Körner. Zudem habe der Bund im Marktanreizprogramm die Innovationsförderung für Solarthermie in Sonnenhäusern aufgenommen.