Die Ausbauziele für Ökowärme und die Branchenentwicklung drohen in Deutschland immer weiter auseinanderzuklaffen. Darauf weist die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hin. Wegen der ungünstigen Fördersituation würden sich deutsche Hersteller von Ökowärmeanlagen scheuen, in zusätzliche Produktionskapazitäten zu investieren. Diese wären jedoch notwendig, um die Ausbauziele der Bundesregierung bis 2020 zu erreichen. “Damit die Energiewende auf dem Wärmemarkt gelingen kann, braucht es stabile Rahmenbedingungen”, fordert deshalb AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.
Im Jahr 2010 wurden in Deutschland insgesamt 3,6 Milliarden Euro in die erneuerbare Wärmesparte investiert. Davon flossen 3,4 Milliarden Euro in die Produktion und den Bau neuer Wärmeanlagen, lediglich 215 Millionen Euro in den Ausbau der Fertigungskapazitäten. Zum Vergleich: Zur gleichen Zeit wurden 26,8 Milliarden Euro in Erneuerbare-Energien-Anlagen zur Stromerzeugung sowie insgesamt 3,8 Milliarden Euro in die entsprechenden Fertigungskapazitäten gesteckt. Zu diesem Ergebnis kommen die Forschungsinstitute EuPD Research, DCTI und Wuppertal-Institut in einer von der AEE beauftragten Studie.
“Das schwache Ergebnis zeigt deutlich, wie schwierig die Lage derzeit auf dem Wärmemarkt ist”, sagt Vohrer. Zwar beinhalte der erneuerbare Wärmemarkt mit Solarwärmesystemen, Wärmepumpen und Biomasseheizanlagen weniger Technologien als der Strommarkt, doch damit allein ließe sich der große Unterschied nicht erklären. “Die Förderpolitik im Wärmesektor war in der Vergangenheit wenig verlässlich. Das führte dazu, dass viele Verbraucher und Unternehmen abwarten und Investitionen hinauszögern.”
Die vollständige Studie “Investitionen in die Herstellung und Errichtung von Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland” finden Sie im Internet unter www.unendlich-viel-energie.de/de/wirtschaft/detailansicht/article/134/investitionen-in-die-herstellung-und-errichtung-von-erneuerbare-energien-anlagen-in-deutschland.html