Anton Hofer
COVID-19-Pandemie und die Folgen für die Pelletsbranche – dazu haben wir vor Kurzem eine Gesprächsreihe gestartet. Im fünften Interview gibt Produktmanager Anton Hofer vom Holzkesselhersteller Hargassner eine Einschätzung zu den Folgen der Conorakrise.
Wie wirkt sich die Pandemie auf den Kesselabsatz aus?
Wir haben als eines der ersten Unternehmen bei uns in der Region reagiert und, um unsere Verpflichtung in der Coronakrise wahrzunehmen, sämtliche Mitarbeiter vorerst auf Urlaub beziehungsweise ins Homeoffice geschickt. Nach einer Woche haben wir uns aufgrund der starken Nachfrage von außen dazu entschlossen, die Produktion unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards in einem Schichtmodel wieder hochzufahren. Selbst in stark betroffenen Gebieten, wie zum Beispiel im österreichischen Tirol oder in Bayern, bricht die Nachfrage nicht ein. Im Gegenteil: Wir erhalten von unseren Partnern ein äußerst positives Markt-Feedback und blicken zuversichtlich in die nächsten Wochen. Derweil geht unser Trendbaromenter weiter steil nach oben.
Inwiefern ändern sich die Produktionsbedingungen?
Nach Ostern wird Hargassner wieder mit dem normalen Produktionsrhythmus starten – jedoch mit vielen Sicherheitsanweisungen. Wir haben alle Arbeitsplätze und auch die Pausenbereiche auf einen entsprechenden Abstand zum nächsten Mitarbeiter überprüft beziehungsweise umgestaltet. Wir haben alle Mitarbeiter einer Schulung der Sicherheitsanweisungen unterzogen, zum Beispiel Abstandseinhaltung, Händewaschen beziehungsweise desinfizieren, … In den nächsten Wochen führen wir auch das Tragen von Masken in bestimmten Bereichen ein.
Gibt es Probleme mit der Rohstoffversorgung?
Wir haben immer schon ein starkes Augenmerk darauf gelegt, einen großen Teil unserer Produktion im eigenen Werk in Weng anzusiedeln beziehungsweise Zulieferanten aus der Region zu bevorzugen – soweit es möglich ist. Weiters haben wir bei den kritischen Zukaufteilen ein entsprechend großes Lager, welches sich momentan als sehr positiv entpuppt. Wie sich das Ganze aber in nächster Zukunft entwickeln wird, wird sich zeigen.
Wie laufen Kunden- und Außendienst ab?
Insofern es möglich ist, werden Termine – egal ob im Kunden- oder im Außendienst – per Telefon oder Fernwartung erledigt. Sollte sich ein Termin nicht auf diese Weise lösen beziehungsweise abwickeln lassen, halten sich unserer Mitarbeiter auf die vom Staat vorgegebenen Kriterien für einen sicheren Umgang miteinander: Hände waschen und desinfizieren, genügend Abstand zum Gegenüber und natürlich so weit wie möglich keinen Kundenkontakt.
Welche Auswirkungen auf die Marktentwicklung erwarten Sie durch die Pandemie?
Das wird sich wohl erst in der Zukunft zeigen. Aktuell ist der Markt sowohl in Österreich als auch in Deutschland nicht rückläufig. Bedingt durch die neuen Förderungen in beiden Ländern rechnen wir aber mit einer Steigerung in unserem Segment. Trotz Krise! Der Endverbraucher möchte sein Geld gut angelegt wissen, was viele Menschen zusätzlich motiviert, auf Biomasseheizungen umzustellen. Wie hoch die Steigerungen ausfallen werden, wird sich jedoch erst durch die Entwicklungen der nächsten Monate zeigen.
Weitere Informationen: www.hargassner.at