COVID-19-Pandemie und die Folgen für die Pelletsbranche – dazu haben wir vor Kurzem eine Gesprächsreihe gestartet. Im sechsten Interview gibt Geschäftsführer Markus Mann vom Pelletsproduzenten Westerwälder eine Einschätzung zu den Folgen der Conorakrise.
Herr Mann, wie wirkt ich die Pandemie auf den Pelletsabsatz aus?
Kurzfristig verspürten wir vor Ostern noch eine Art Hamsterkäufe, da nicht sicher war, ob die Verteillogistik am Ende auch betroffen ist. Das hat sich aber jetzt beruhigt.
Produzieren Sie weiterhin Holzpellets und wenn ja, unter welchen Sicherheitsvorkehrungen?
Unser Säge- und Pelletswerk läuft weiterhin auf hohem Niveau. Maschinen und Anlagen werden beim Schichtwechsel desinfiziert. Mitarbeiter halten voneinander Abstand. Bei Wartungen und Reparaturen, bei denen zwei Mitarbeiter dichter als zwei Meter aneinander rücken müssen, wird mit Mundschutz gearbeitet. Wartungsteams der Elektro- und Schlosserabteilung arbeiten nun in versetzten Schichten und mehr alleine. Pausen werden versetzt und getrennt voneinander gemacht.
Wie gesichert ist der Nachschub an Rohstoff aus den Sägewerken?
Wir haben eine gute Versorgungslage an Rohstoff.
Wie werden sich die Rohstoffpreise entwickeln?
Das kann man noch nicht genau abschätzen. Da aber durch die große Trockenheit der vergangenen Jahre der Käferholzanteil sehr groß ist, könnte eine “Sägemehllücke” die durch eingeschränktere Sägetätigkeit entsteht, sicherlich durch Stammholz aufgefangen werden. Somit wird es keine Rohstoffpreisexplosion geben.
Welche Auswirkungen auf die Marktentwicklung erwarten Sie durch die Pandemie?
Bei der Neuinstallation von Kesselanlagen könnte es weniger stark wachsen. Die Versorgungslage sehe ich derzeit nicht durch die Pandemie eingeschränkt, da in einem Pelletswerk die Mitarbeiter als “Einzelkämpfer” die Anlagen bedienen und unabhängig voneinander in der Lage sind, die Pellets herzustellen. Mit entsprechenden Corona-Maßnahmen sind auch die Verteilfahrzeuge und Lieferungen sicher.
Weitere Informationen: www.ww-holzpellets.de