Helmut Matschnig
COVID-19-Pandemie und die Folgen für die Pelletsbranche – dazu haben wir vor Kurzem eine Gesprächsreihe gestartet. Im neunten Interview gibt Geschäftsführer Helmut Matschnig vom Holzkesselhersteller KWB eine Einschätzung zu den Folgen der Conorakrise.
Herr Matschnig, wie wirkt sich die Pandemie auf den Kesselabsatz aus?
Zurzeit merken wir nur Rückgänge aus den stark betroffenen Regionen Italien, Spanien und Frankreich. Die anderen Märkte sind noch stabil. In Deutschland erleben wir ein dynamisches Wachstum.
Produzieren Sie weiterhin Pelletskessel?
Bereits in der ersten Woche im März haben wir nach den Meldungen aus Italien unsere Organisation und auch die Produktion auf die neue Situation umgestellt. Die Büroarbeit läuft überwiegend sehr gut über Home Office. Die Produktion haben wir auf zwei Schichten verteilt, um die Abstände der Mitarbeitenden zu maximieren und das Ausfallrisiko zu minimieren.
Gibt es Probleme mit der Rohstoffversorgung?
KWB ist voll lieferfähig. Bereits im Februar haben wir die Lager mit Rohstoffen und Zubehörteilen prall gefüllt. Unsere Lieferfähigkeit ist trotz Einschränkungen der Lieferkette auch weiterhin sichergestellt.
Wie laufen Kunden- und Außendienst ab?
Nachdem unsere Dienstleistungen im Kundendienst ohne Kundenkontakt ablaufen können, gibt es kaum Einschränkungen von unserer Seite. Unsere Techniker sind darüber hinaus mit entsprechender Schutzausrüstung ausgestattet und können – wenn nötig – auf diese Weise sicher mit Personen in Kontakt treten. Viele Kunden aber auch Partner haben gerade jetzt Zeit, sich um das Thema Heizung zu kümmern. So arbeitet der Vertrieb unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen ohne besondere Einschränkungen. Zusätzlich steht unser umfangreiches Onlineangebot, zum Beispiel der Heizungskonfigurator oder der Chatservice, zur kontaktlosen Beratung zur Verfügung.
Welche Auswirkungen auf die Marktentwicklung erwarten Sie durch die Pandemie?
Es gibt zur Zeit wenig verunsicherte Kunden, die abwarten. Mehr Kunden melden uns zurück, dass sie gerade jetzt in eine nachhaltige Qualitätsheizung investieren wollen. Als Gründe nennen sie Unabhängigkeit, Regionalität und Investition in eine sichere Geldanlage.