Weil Österreich seine Klimaziele von Kyoto nicht erreicht hat, musste es im vergangenen Jahr etwa 500 Millionen Euro als Strafzahlung leisten. Darauf macht der Biomassekesselhersteller Ökofen aufmerksam.
Strafe statt Energiewende
“Diese hohe Summe hätte in der Kyoto Periode von 2008 bis 2012 sinnvoll eingesetzt werden können”, sagt Ökofen-Geschäftsführer Herbert Ortner. Mit jährlich 100 Millionen Euro hätte seiner Meinung nach die Bundespolitik die Möglichkeit gehabt, mit konkreten Maßnahmen die Energiewende voranzutreiben. Profitiert hätten der Finanzminister über ein erhöhtes Mehrwertsteueraufkommen, die Installationsbetriebe mit einer verbesserten Auftragslage und die österreichischen Biomassekesselhersteller durch einen starken Wachstumsimpuls. Außerdem wäre die Abhängigkeit Österreichs von öl- und gasexportierenden Staaten gesunken. “Stattdessen schütteln wir den Kopf darüber, dass wir 500 Millionen Euro an diejenigen bezahlt haben, die ihre Ziele erreicht und Kohlendioxid-Emissionen reduziert haben”, erklärt Ortner.
“Energiewende muss Wärmewende werden”
Ortner fordert eine Energiewende im Wärmemarkt. In Haushalten würden mehr als drei Viertel der Energie in Raumwärme und Warmwassererwärmung investiert. Der Anteil des Stromverbrauchs würde mit 15 Prozent dagegen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der Umstieg von einem fossilen Heizsystem auf eine Pelletsheizung reduziert den Kohlendioxid-Ausstoß nach seinen Angaben um etwa 85 Prozent. Das bedeutet, dass die etwa 120.000 in Österreich installierten Pelletskessel jährlich an die 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermeiden. “Eine Verdoppelung des Bestands würde die Zahl der 600.000 Ölheizungen in Österreich nur um 20 Prozent reduzieren, hätte Österreich jedoch die Erreichbarkeit der Kyoto-Ziele näher gebracht und damit die Vermeidung eines 500 Millionen Euro-Geschenks an die Klima-Musterschüler bedeutet”, erklärt Ortner.