Technische Innovationen wie ein unterer Abbrand und einer extreme Zonierung sollen das Heizen mit einem Vergaserkessel sauberer machen. Daran arbeitet ein Verbundvorhaben.
Vergaserkessel punktet hinsichtlich Emissionen mit technischen Neuerungen
Bei ihrem Projekt wollen das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), das Ingenieurbüro-Kühlerbau-Neustadt (IKN) und der Kesselhersteller A.P. Bioenergietechnik einen Vergaserkessel mit einer Leistung von 50 Kilowatt entwickeln, dessen Emissionen von Schadstoffen wie Kohlenmonoxid, organischen gasförmigen Komponenten, Stickoxiden und Feinstaub deutlich unter dem Niveau aktuell marktverfügbarer Biomassefeuerungen liegen soll. Dies will das Projektteam durch die extreme Zonierung der Anlage und die optimale Gestaltung der Prozess- und Reaktionsbedingungen erreichen. Sie setzen dazu ein patentiertes Verfahren von Fraunhofer UMSICHT und den Komposit-Roststab von IKN ein. Die Komposit-Roststäbe erscheinen dank besonderer Flexibilität hinsichtlich Temperaturstabilität, Permeabilität und geometrischer Gestaltung ideal für die Entwicklung. Das Verbundvorhaben endet im Juni 2025. Gefördert wird es über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe vom Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Hintergrund
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im vergangenen Jahr neue Leitlinien für die Luftqualität veröffentlicht. Sie berücksichtigen epidemiologische Studien, die aufzeigen, dass sich Luftschadstoffe auch unterhalb der bisherigen Richtwerte nachteilig auf die Gesundheit auswirken. Aus diesem Grund hat die WHO die bisherigen Richtwerte abgesenkt. “Auch wenn für die zurückliegenden Jahre bei der Minderung von zum Beispiel Feinstaubemissionen aus Verkehr, Industrie und häuslichen Feuerungen gute Fortschritte zu verzeichnen sind, so besteht bei der Luftreinhaltung/Emissionsminderung weiterhin Handlungsbedarf, Luftschadstoffemissionen und insbesondere Feinstaubemissionen weiter zu reduzieren”, schreibt das FNR. Strenge Emissionsanforderungen an neu errichtete Biomasseanlagen sowie die Übergangsregelungen der Bundesimmissionsschutzverordnung würden sorgen dafür, dass Emissionen aus Biomasseanlagen im Trend zurückgehen. Für mehrere Millionen veraltete Öfen und Holzheizkessel haben Betreiber bis zum 31.12.2024 die Stilllegung, den Austausch bzw. die Nachrüstung von Staubabscheidern zur Einhaltung der Emissionsanforderungen aus den Übergangsregelungen nachzuweisen.